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? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: Dampflokfan

Datum: 12.03.17 12:14

Hallo zusammen,

im Buch "Menschen und Bahnstationen - Eisenbahnen im Siegerland (Band 2, Die Ruhr-Sieg-Strecke)" entdeckte ich kürzlich ein historisches Foto der Blockstelle Anzhausen.

Es zeigt die 23 014 des Bw Siegen am 8. April 1961 mit dem P 4176 nach Dillenburg an der Blockstelle Anzhausen. Die Blockstelle (eine kleine Holzhütte) sah auf dem Bild so aus
als wäre sie damals schon einige Jahre nicht mehr in Betrieb gewesen (etwas verwittert und die Fenster bereits mit Holzplatten vernagelt).

Daher nun meine Fragen:
- Kennt jemand das genau Auflassungsjahr der Bk Anzhausen?
- Wo waren die genauen Signalstandorte der Blocksignale der Bk Anzhausen?
- Wo findet man im Netz Informationen (oder Übersichten) über die damaligen Stellwerke (bis ca. 1955) entlang der Strecke Siegen - Gießen?

Grüße aus Herborn! :-)

http://s14.directupload.net/images/130205/sh6r727z.gif

Mein Youtube-Kanal:
[www.youtube.com]




4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:12:12:18:34.

Re: ? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: Fahrtanzeiger

Datum: 12.03.17 15:22

Hallo,
toll das es davon ein Foto gibt.
Wann die Blockstelle aufgelassen wurde kann ich nicht sagen, die Signalstandorte sind mir auch nicht bekannt. Bei den Signalstandorten muss man noch an die Standorte der
Einfahrvorsignale der Nachbarbf denken. Heute stehen diese ja recht nah zusammen, hier darf es sich nicht mit dem Blocksignal überschneiden. Bis ca. 1960 waren die die
Abstände aber geringer wegen der kleineren Höchstgeschwindigkeit, also keine 1000m wie heute. Der Bf Rodenbach (Dillkr) hatte zb. ca. 700m Abstand vom Einfahrvorsignal
bis zum Einfahrsignal. Im Netz habe ich auch nicht mehr Infos über die Strecke gefunden :(
Zum besseren Verständnis eine Karte der Strecke von 1964:
http://fs5.directupload.net/images/170312/cgmyrl2e.jpg
Die Bk Kaan und Bk Anzhausen sind schon gar nicht mehr eingezeichnet. Der Bk Sechshelden ist auch schon als unbesetzt gekennzeichnet.
Gründe hierfür könnten sein: Neue Dr Stellwerke in Niederdielfen und Rudersdorf, Umbauarbeiten an der Strecke. Denn 1965 wurde ja schon elektrisch
gefahren. Mit Selbstblocksignalen war dann eine Blockverdichtung der Strecke Dillenburg-Haiger möglich und die Auflassung vom Bf Rodenbach.
In einem Plan vom Sommer 1958 waren die Blockstellen Kaan und Anzhausen noch eingezeichnet allerdings unbesetzt.
Bk Kann, Km 109,30 der Strecke Siegen Ost-Niederdielfen, Unbesetzt.
Bk Anzhausen, Km 113,42 der Strecke Niederdielfen-Rudersdorf, Unbesetzt.

Bk Sechshelden, Ibn 1915, Von 18-5 Uhr So/Mo Unbesetzt. Gebäude heute noch vorhanden als einzige der Blockstellen.
Bk Tiergarten, Einheit, IB 1949, AB 1964 (Ich nehme an davor gab es ein anderes Stw) Von 18-5 Uhr So/Mo Unbesetzt, Nur n. 1.11-30.4.j.J Offenbar nur im Winter?
1955 an den Bf Herborn angegliedert, 1964 wurde Selbstblock eingerichtet, die Anrufschranken am Bk Tiergarten wurden von
einer Vertragsschrankenwärterin bedient. In den 70er? wurden die Anrufschranken dann vom Bf Dillenburg bedient, heute sind
dort alle Gebäude(Bk u. Wohnhaus) verschwunden.

Grüße aus Haiger :-)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:01:05:10:25:20.

Re: ? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: Fahrtanzeiger

Datum: 12.03.17 16:11

Wenn wir schon beim Thema sind, über Dillbrecht habe ich noch ein paar Infos bekommen:
1915 wurde der bf zusammen mit der neuen Strecke eröfnet, es gab folgende Stellwerke:
Befehlstellwerk Df, mech AEG
Wärterstellwerk Do, mech AEG Do stand wohl in Richtung Rodenbach.
Dillbrecht lag bis in die 50er? im Bereich der Direktion Elberfeld. Danach war zwischen
Tunnel und Bf die Direktionsgrenze, so tauchte Dillbrecht in etlichen Unterlagen auf,
meist in Laufwegen.
1955 wurde der Bf Rodenbach/Dillkr verwaltungsmäßig und fachlich an den Bf Dillbrecht angegliedert.
1961 wurde das DrS2 Stellwerk in Betrieb genommen.
Der Spurplan im 1964er Plan ist demnach falsch, das Ladegleis wurde nur mit einer Handweiche
in Richtung Rodenbach angeschlossen.
Mit der Elektrifizierung bis 1965 wurde der Rudersdorfer Tunnel saniert und das Gleisbett tiefergelegt,
dazu wurde vor dem Tunnel eine Hilfsbetriebstelle eingerichtet wegen eingleisigen Betrieb.
1965 wurde in Haiger ein neues Stellwerk eröffnet, dadurch gab es auf der Strecke n. Haiger Selbstblocksignale,
der Bf Rodenbach wurde Haltestelle.
Um 1970 hatte der Bf Dillbrecht Beschleunigungs- /Verzögerungsanzeiger an den Ausfahrsignalen der Gleise 1 und 2,
auf der Strecke nach Rudersdorf war Signalisierter Falschfahrbetrieb eingerichtet, nach Haiger nicht.
In diesen Jahren wurde der Bf auch nicht mehr regelmäßig mit Nahgüterzügen bedient.
Um 1980 wurden die Beschleunigungs- /Verzögerungsanzeiger zurückgebaut und zuerst auf der Strecke nach
Rurdersdorf der GWB eingerichtet, etwas später dann auch in Richtung Haiger.
Um 1985 hatte der Bf in allen 3 Hauptgleisen in jede Richtung ein Ausfahrsignal stehen, also insgesamt 10 Hauptsignale
im Bf.
Im 1986 war Dillbrecht das Ziel des N 7078 aus Gießen, ank 17:39. Die Lok hat die Wagen umfahren und es ging wohl
als Leerzug (34679) zurück in Richtung Dillenburg. Weitere Züge in diesem Zeitfenster: 17:20 N 5466 Dillenburg-Siegen,
17:35 Nahverkehrszug Siegen-Dillenburg, ca. 17:53 Durchfahrt D 944 Basel-Köln.
Um 1990? Wurde das Ladegleis zurückgebaut.
Ende der 90er Jahre war Dillbrecht für nahverkehrszüge aus Dillenburg Endstation an Sonntagen, weil sich die Verkehrsverbünde
nicht einig waren. Die Züge fuhren wohl leer nach Siegen weiter?
2004 wurde der Bf Dillbrecht zu einem unbesetzten Haltepunkt.
Vielleicht gibt es noch alte Bilder / Pläne? :D Interessant wäre mal der Stellkasten.

Re: ? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: Christof_K

Datum: 13.03.17 17:46

Fahrtanzeiger schrieb:

Ende der 90er Jahre war Dillbrecht für nahverkehrszüge aus Dillenburg Endstation an Sonntagen, weil sich die Verkehrsverbünde
nicht einig waren. Die Züge fuhren wohl leer nach Siegen weiter?

Hallo, nein, die fuhren nicht weiter nach Siegen. Die standen in Dillbrecht auf Gleis 3. Acht Achsen Personenwagen und Sechs Achsen Lok. Ein sehr wirtschaftliches Unterfangen. Angeblich waren die Wendezeiten auch so groß, dass für den Lokführer die Wartezeit nicht Dienst-, sondern Freizeit war. Das war dann auch wirtschaftlich.

Also ich habe mich immer nur mit dem Fahrrad zum Bahnhof Dillbrecht getraut, da ist man wenigstens etwas mobiler. Zu Fuß ist man in der Gegend hoffnungslos verloren.

Gruß

Christof

Erstaunlich ist

geschrieben von: Mw

Datum: 13.03.17 18:00

... daß weder hier:

[www.klauserbeck.de]

noch hier:

[nrwbahnarchiv.bplaced.net]

etwas von der Bk Anzhausen (und von der Bk Kaan) zu finden ist. Oder habe ich was übersehen?

Die Strecke habe ich erstmals 1968 befahren, da existierten die beiden Bloickstellen - zumindest betrieblich - schon nicht mehr.

Gruß
Mw

Bei der Fülle des zu verarbeitenden Materials sind einzelne Fehler oder Unrichtigkeiten nicht gänzlich zu vermeiden (Kursbuch Deutsche Bundesbahn)

Re: Erstaunlich ist

geschrieben von: Fahrtanzeiger

Datum: 13.03.17 18:25

Danke für die Ergänzungen Christof, Gleis 3 hatte einen später als Notbahnsteig bezeichneten Bahnsteig.
Ohne Fahrrad sind die Wege länger und mit dem Auto kommt man auch nicht überall hin ins Gelände...
Freizeit am Bf Dillbrecht ist ja auch toll, ich rate mal das dort früher auch nicht so viel mehr war wie heute.

Den N 7078 Gießen-Dillbrecht habe ich noch im Fpl Winter 1986/87 gefunden. Das Jahr davor und danach nicht,
da fuhr der Zug unter einer anderen Nummer bis Siegen durch.

Die Infos zu diesem Streckenabschnitt halten sich doch in grenzen wenn es um Details geht.
Ich habe zu den Blockstellen der Strecke Siegen Ost-Rudersdorf im Netz auch nichts gefunden.
Heute gibt es in diesem Abschnitt keine Blocksignale mehr. Zu DB Zeiten standen die nächsten erst am
Hp Rodenbach.

Viele Grüße
Timo



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:13:18:36:40.

Re: Erstaunlich ist

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 14.03.17 09:31

Mw schrieb:

... daß weder hier:

[www.klauserbeck.de]

noch hier:

[nrwbahnarchiv.bplaced.net]

etwas von der Bk Anzhausen (und von der Bk Kaan) zu finden ist. Oder habe ich was übersehen?

Die Strecke habe ich erstmals 1968 befahren, da existierten die beiden Bloickstellen - zumindest betrieblich - schon nicht mehr.



Meine Daten beruhen größtenteils auf dem Amtsblatt der BD Essen, zu der die Strecke seit 1974 gehörte. Bk Anzhausen und Kaan gab es wohl zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

In den topographischen Karten (z.B. [contentdm.lib.byu.edu] ist die Blockstelle 1954 noch eingezeichnet gewesen, bei km 113,5 östlich der Gleise am unteren Bildrand:

http://bilder.nrwbahnarchiv.bplaced.net/sonstige/Anzhausen.png

Gruß
André Joost



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:14:09:57:06.

Re: Erstaunlich ist

geschrieben von: Mw

Datum: 14.03.17 09:42

Andre Joost schrieb:

>>Meine Daten beruhen größtenteils auf dem Amtsblatt der BD Essen, zu der die Strecke seit 1974 gehörte. Bk Anzhausen und Kaan gab es wohl zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.<<

Was mich wundert ist, daß die sämtlichen Blockstellen zwischen Hagen und Siegen aufgeführt sind, die (wohl zeitgleich mit Elektrifizierung) weit vor 1974 schon in Selbstblock umgewandelt wurden, die Blockstellen südlich Siegen aber nicht. Wäre es möglich, daß sich die Direktionsgrenze damals näher an Siegen befunden hat?

Gruß
Mw

Bei der Fülle des zu verarbeitenden Materials sind einzelne Fehler oder Unrichtigkeiten nicht gänzlich zu vermeiden (Kursbuch Deutsche Bundesbahn)

Re: Erstaunlich ist

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 14.03.17 10:01

Mw schrieb:

Andre Joost schrieb:

>>Meine Daten beruhen größtenteils auf dem Amtsblatt der BD Essen, zu der die Strecke seit 1974 gehörte. Bk Anzhausen und Kaan gab es wohl zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.<<

Was mich wundert ist, daß die sämtlichen Blockstellen zwischen Hagen und Siegen aufgeführt sind, die (wohl zeitgleich mit Elektrifizierung) weit vor 1974 schon in Selbstblock umgewandelt wurden, die Blockstellen südlich Siegen aber nicht. Wäre es möglich, daß sich die Direktionsgrenze damals näher an Siegen befunden hat?



Nein, der Umbau des Bf Rudersdorf im Jahre 1979 war amtsblattmäßig vermeldet worden. Die anderen Blockstellen waren in einer Wuppertaler Direktionskarte von 1946 enthalten. Die meisten Blockstellen in meinem Archiv waren sowieso nur in den Kriegsjahren aktiv, und wurden danach wieder zu einfachen Schrankenposten degradiert (was hier mangels BÜ nicht der Fall war).

Hat zufälligerweise jemand einen Wuppertaler Buchfahrplan aus den 50er Jahren, der Siegen-Haiger enthält?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:14:17:24:23.

Re: ? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: BOS

Datum: 14.03.17 15:48

Danke, das Du den Zugführer vergessen hast. Dem erging es ja nicht besser! Schmoll.

Damals gab es unten an der Straße noch eine Wirtschaft, die von der Familie eines Lokführeres betrieben wurde.
Allerdings war die um diese Uhrzeiten wohl nicht geöffnet.

Die Schichten wurden von Siegener Personal gefahren.
Denen blieb nichts anderes übrig, als sich mit genügend Stullen und Thermoskannen zu versorgen.

Da das Stellwerk noch in Betrieb war, hätte man auch Skat spielen können.
Damals waren aber noch Beamte im Einsatz und die hätten das natürlich nicht gemacht.
Vorschrift ist Vorschrift.

Aber den einen oder andern netten Plausch, denn wird es wohl doch gegeben haben?

Wirtschaftlichkeit hin oder her, irgendwie waren die Zeiten damals anders, besser? das vielleicht nicht. Aber man hatte das Gefühl, man wird als Eisenbahner noch irgendwie ernst genommen.

Mit Gruß von
Unterwegs
BOS

Wenn die GUTEN nichts tun - gehört die Welt den BÖSEN

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, sucht Gründe.

Re: ? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: Fahrtanzeiger

Datum: 14.03.17 18:12

Klasse, gibt es da noch Unterlagen? Stimmt, es gab ja noch den Zugführer. Ein Fahrdienstleiter auch noch im Bf Dillbrecht,
er verkaufte auch Fahrkarten. Die Scheiben des Stellwerks waren dickes Panzerglas, wohl deshalb weil der Bf zu einer Art
Sparkasse wurde wenn hier Gelder an Pensionäre ? ausgezahlt wurden. So habe ich es mal gehört.
Die Öffnungszeiten der Fka Dillbrecht waren in den 70er Jahren sogar länger als im Bf Haiger:
Jeden Tag von Mo bis So und an Feiertagen von 4.30 bis 23:30. (In diesem Zeitraum hielten hier Züge)
Am Bf Haiger zur selben Zeit von 5:30 bis 20:10 an Mo, 5:50 bis 20:10 an Di-Sa und an So/Feiertagen von 12:00 bis 19:10.
Die Fka Haiger wurde im Sommer 1993 geschlossen, die in Dillbrecht hat offenbar noch noch den RMV etwas erlebt, vielleicht war dort
zur Euro Umstellung Schluss.
Ansonsten waren im kleinen Bf Dillbrecht in den 70er keine Rangierer, wenn dort etwas größeres war kamen die von Dillenburg.
Für den 7078 galt: "Zub entkuppelt und kuppelt die Lok, für das Umfahren des Parks ist der Fdl Rangierleiter.
Aufträge und Meldungen werden über Lautsprecher übermittelt.


Danke für die Karte André, Deine Seite schau ich mir gerne an. Wenn die Daten von der Bd Essen stammen ist ja klar warum es hier ne
Datenlücke gibt. Bis 1974 gehörte die Strecke bis km 120,6 der Bd Wuppertal, 1974 von der Bd Essen übernommen.
Hier ist ein Foto der Grenze von 1983 zu sehen:
[eisenbahntunnel-portal.de]
Um 1997 wurde die Grenze, nun Regionalbereichsgrenze, weiter nach Süden verschoben an Km 120,0 bei Haiger an der Strecke 2651 Köln-Gießen.
Heute erinnert dort nur noch eine Treppe und die andere Farbe der Fahrleitungsmasten daran.

Was wurde den im Amtsblatt 1979 über Rudersdorf geschrieben? ich nehme mal an es war der Einbau des GWB nach Dillbrecht?
Seit wann gibt es in Rudersdorf eig. die Schranke?
Irgendwo dort gab es doch sicher ne Einwahl der Zugnummern für das Siegener Stellwerk? 1993 gab es in Haiger nämlich noch
keine Zugnummernmeldeanlage, Siegen ist ja schon seit 1984 ein Zentralstellwerk, da könnten die Nummern ja in Rudersdorf eingegeben worden sein?

Ich nehme mal an die üblichen Altpapiersammler hier haben noch alte Pläne, meine aus den 70er Jahren sind leider zu neu.

Ob die Bahn damals so viel besser war kann ich von heute aus nicht sagen, die haben ja auch schon immer etwas zurückgebaut. Auf der anderen Seite
gab es noch mehr Dienstposten auch in der Fläche, so war die Bahn vielleicht doch näher am Menschen. Auch wenn es in meiner Familie wo es
wenige Eisenbahner gab halt Beamten waren (Ein ferner Verwandter von mir war Stellwerker in Dillbrecht und wäre um 1960 wegen einem neuen Stw
mit Anfang 40 in Rente gegangen weil er es plötzlich mit den Ohren hatte.... So einer dieser "Geschichten".....)
Die Post hatte ein ähnlichen Ruf ("Einer der nur mit bunten Drähten gespielt hat und sein ganzes Leben keine Steuern gezahlt hat ") :D

Viele Grüße
Timo

Re: ? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 14.03.17 19:24

Fahrtanzeiger schrieb:

Was wurde den im Amtsblatt 1979 über Rudersdorf geschrieben? ich nehme mal an es war der Einbau des GWB nach Dillbrecht?
Seit wann gibt es in Rudersdorf eig. die Schranke?


Am 6.8.1979 wurde das DrS2 Stellwerk Rudersdorf Rf in Betrieb genommen, und ersetzte das Altstellwerk gleichen Namens.
Niederdielfen wurde schon 1967 umgestellt, noch von der Wuppertaler Direktion. GWB kam erst 1984, zuvor gab es nur ein Esig je Richtung.

Die Fernsteuerung aus Siegen kam erst nach 1984. Spätestens dann brauchte man die Schranke.

Gruß,
André Joost

Re: ? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: Fahrtanzeiger

Datum: 14.03.17 20:01

Hallo André,
in einer Vorläufigen Anweisung über den Betrieb auf den Selbstblockstrecken April 1965 hier ist von Lichtsignalen im Bf Rudersdorf die Rede,
Asig N1 und N3. Von und nach Haiger, von und nach Haiger wurde die DrS2 Anlage in Dillbrecht von Handblock auf Selbstblock umgestellt.
Zuvor gab es in Rodenbach ja noch ein mech. Stw, vielleicht war es in Richtung Rudersdorf auch so, bzw. könnten die Hilfsbetriebsstellen
des Tunnelumbaus noch damit zu tun haben.
Noch heute gibt es in Rudersdorf ein Signal der alten Bauform, was für ein älteres Stellwerk spricht.

Im Winter 1979 war auf der Strecke Rudersdorf-Dillbrecht zweiseitiger GWB eingerichtet, Dillbrecht-Haiger erst um 1984, Quelle: Vorbemerkungen zum Buchfahrplan.
Ich nehme an 1979 kam der GWB dazu mit den nötigen Umbauten in Rudersdorf wie zb. neue Signale.

Ein Foto von 1985 aus Niederdielfen zeigt 3 Ausfahrsignale in Richtung Rudersdorf, dort hat man mehr Signale aufgestellt als in Rudersdorf.

Viele Grüße Timo

Re: ? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: Fahrtanzeiger

Datum: 13.04.17 15:12

Bei der Inbetriebnahme des Zentralstellwerk Sf in Siegen 1984 war zumindest auf dem am Foto sichtbaren Teil nichts vom
späteren Fernsteuerbereich zu sehen. ich könnte mir vorstellen das in Niederdielfen die Zugnummern eingewählt wurden.
Viele Grüße
Timo

Re: ? zur Bk Anzhausen (Strecke Siegen - Gießen)

geschrieben von: Bruno Georg

Datum: 13.04.17 16:03

Hallo zusammen,

ich möchte noch einmal zur ursprünglichen Frage bezüglich der Blockstelle Anzhausen zurückkehren. Mir legt vor die Fahrplanordnung Nr. 686 der BD Wuppertal vom 23.09.61 bezüglich der Bauarbeiten im Rudersdorfer Tunnel. In den darin abgedruckten Betriebsfahrplänen existierte, betrieblich gesehen, die fragliche Blockstelle nicht mehr. Wann sie allerdings aufgelassen wurde, konnte ich auch nicht klären.


2017_04_13_Baustelle Tunnel Rudersdorf (für DSO) 001.jpg



Viele Grüße aus Betzdorf
Bruno Georg

Du förderst Erstaunliches zu Tage

geschrieben von: Mw

Datum: 13.04.17 20:53

Bruno Georg schrieb:

>>In den darin abgedruckten Betriebsfahrplänen existierte, betrieblich gesehen, die fragliche Blockstelle nicht mehr. Wann sie allerdings aufgelassen wurde, konnte ich auch nicht klären.<<

Dafür haben wir hier einen Hinweis über einen (Betriebs-)Bahnhof Heidschott zwischen Welschen Ennest und Altenhundem!

Gruß
Mw

Bei der Fülle des zu verarbeitenden Materials sind einzelne Fehler oder Unrichtigkeiten nicht gänzlich zu vermeiden (Kursbuch Deutsche Bundesbahn)

Re: Du förderst Erstaunliches zu Tage

geschrieben von: Andre Joost

Datum: 14.04.17 08:16

Mw schrieb:


Dafür haben wir hier einen Hinweis über einen (Betriebs-)Bahnhof Heidschott zwischen Welschen Ennest und Altenhundem!


Der aber nicht grundsätzlich unbekannt ist:

[nrwbahnarchiv.bplaced.net]

Gruß,
André Joost