Hallo, Freunde der Bundesbahn,
heute nehme ich euch mit auf eine kleine Zeitreise an die Strecke Hannover–Bremen. Unser Ziel sind wärterbediente Bahnübergänge in Uphusen in Sichtweite der Landesgrenze Niedersachsen/Bremen. Uphusen ist seit 1972 Stadtteil von Achim und heute dank seiner Autobahnanschlussstelle (Uphusen/Bremen-Mahndorf, BAB 1) Dauerthema in den Verkehrsnachrichten, führt eisenbahnseitig jedoch ein Schattendasein: Einen Bahnhof hat es hier nie gegeben, und mit Stilllegung der gleichnamigen Blockstelle vor fast 40 Jahren ist der Ortsname aus den Unterlagen der Deutschen (Bundes-)Bahn getilgt. Am Aufnahmetag im Februar 1988 gab es dort jedoch noch Arbeit für 8,4 Beamte, die von zwei Schrankenposten aus vier Bahnübergänge sicherten. Schauen wir uns einfach mal ein bisschen um …
… und beginnen unseren Streifzug am Posten 110 am BÜ „Moordamm“ in Kilometer 109,995. Das Büdchen stand auf der Südseite der Gleise, der Fotograf blickt aus der einmündenden Straße „Hinter der Bahn“ in Richtung Bremen.
Südansicht des BÜ „Moordamm“, das Postengebäude klebt am linken Bildrand. Von dem in Richtung Bahnübergang weisenden Straßenschild „Am Bakenberg“ sollte man sich nicht irritieren lassen: So hieß die Fortführung des Moordamms südlich der Einmündung der Sonnenstraße.
Blick vom BÜ „Moordamm“ in Richtung Bremen auf den ebenfalls vom Posten 110 gekurbelten BÜ „In den Ellern“ in km 110,160. Im Hintergrund sind die Brücke der Autobahn 1 und die Einfahrsignale des Bahnhofs Bremen-Mahndorf zu erkennen.
Zusätzlich zu diesen beiden Bahnübergängen bediente der Posten 110 die Anrufschranke am „Bruchweg“ in Kilometer 109,318. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die oben erwähnte Blockstelle Uphusen in Kilometer 108,230 lag.
Dort, wo die Straßenverkehrsteilnehmer 1988 noch über den (hier von Süden betrachteten) Bahnübergang „In den Ellern“ hoppelten, unterquert heute die Sonnenstraße in einem Trogbauwerk die Gleise. Ende der 1980er-Jahre war vor diesen Bahnübergängen Geduld angesagt, im werktäglichen Durchschnitt fuhren 220 bis 230 Züge. Dank der Ausweitung des SPNV und Steigerungen im Seehäfenhinterlandverkehr ist deren Zahl inzwischen auf 300 gestiegen.
Ein Sprung zum BÜ „Zum Klümoor“ in Kilometer 110,866, hier in einer Südansicht (links geht’s nach Bremen, rechts nach Hannover). Wer sich über das wuchtige Postengebäude wundert, dem sei gesagt, dass es sich hierbei um das vormalige Wärterstellwerk „Mo“ (Mahndorf Ost) handelt, das 1981 durch das noch heute genutzte Dr-Stellwerk abgelöst wurde. Der BÜ befindet sich zwar im Bahnhof Bremen-Mahndorf, liegt jedoch auf niedersächsischem Terrain – die Landesgrenze schneidet die Gleise 200 Meter jenseits des linken Bildrands.
Zu guter Letzt noch ein Blick von der Nordseite auf Bahnübergang und Ex-Stellwerk. Beide entfielen wenig später ersatzlos, die Straße „Zum Klümoor“ ist heute zweigeteilt.
Danke für’s Anschauen und tschüs bis zum nächsten Ausflug!
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:30:15:58:13.