siehe auch
(CH) Martigny - Châtelard MC: ABDeh 4/4 14 von 1908 auf spektakulärer Strecke (24B) [
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(CH) Martigny - Châtelard MC: ABDeh 4/4 14 auf spektakulärer Strecke (Teil 2, 27B) [
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(CH) Martigny - Châtelard MC: ABDeh 4/4 14 31 von 1921 mit Steuerwagen ADt 75 von 1909 (28B) [
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(CH) Martigny - Châtelard MC: historischer Dreiwagenzug (25B) [
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(CH) Martigny - Châtelard MC: Bauzüge "An Heiligen Wassern" (14B) [
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(CH) Martigny - Châtelard MC: Adhäsionstriebwagen ABDe 4/4 22 von 1908 unterwegs (21B) [
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(CH) Martigny - Châtelard MC: BDeh 4/4 501-B 701-Bt 601 und Te 2/2 91 ex VBZ von 1979 (14B) [
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(CH) Martigny - Châtelard MC: die Güterwagen (37B) [
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1957 konnte die Martigny - Châtelard-Bahn MC erstmals eine grundlegende Modernisierung ihres Fahrzeugparks für den Personenverkehr durchführen. In einem ersten Schritt gelang die Anschaffung von drei Triebwagen und vier Steuerwagen. Die Fahrzeuge waren in moderner Leichtstahlbauart gehalten. Die Höchstgeschwindigkeit auf den dafür geeigneten Adhäsionsstrecken konnte von 35 auf 50 km/h gesteigert werden, auch auf der Zahnstange fuhr man schneller. Die Fahrzeuge waren so gebaut, dass sie auch auf der noch mit Mittelschiene System Fell ausgerüsteten französischen Anschlussstrecke fahren konnten. Aus Kompatibilitätsgründen mit den zu jener Zeit neu beschafften SNCF-Zügen erhielten die neuen MC-Fahrzeuge die in in der Schweiz vorher nie benützte Scharfenbergkupplung. 1964 lieferten Schindler Pratteln und SAAS je zwei weitere Trieb- und Steuerwagen. Damit verschwanden die Fahrzeuge von 1906-21 aus dem regelmässigen Einsatz.
Als Besonderheit erhielten sowohl Trieb- wie Steuerwagen je ein Abteil 1. Klasse mit 8 Sitzplätzen sowie einen kleinen Gepäckraum. Diese Disposition bestellte sonst keine andere Schweizer Bahn für ihren Neubauzüge. Die Triebwagen ABDeh 4/4 4-8 und die Steuerwagen ABDt 63-68 besorgten bis zur Ablieferung des einzelnen Neubauzuges BDeh 4/4 501/B 701/Bt 601 im Jahre 1979 den Gesamtverkehr auf der MC, nur Dienst- und Extrafahrten wurden von älteren Triebwagen durchgeführt.
In Schwachlastzeiten fuhren die Triebwagen häufig solo, ABDeh 4/4 7 auf der Fahrt von Vernayaz nach Martigny.
ABDeh 4/4 8 trifft in Finhaut ein. Das einzige Abteil 1. Klasse mit 8 Plätzen befand sich zwischen dem Gepäckabteil und dem WC neben der ersten Einstiegsplattform. Die Abteile der 2. Klasse boten 40 Sitzplätze.
Auch bei den Steuerwagen schloss sich das Abteil 1. Klasse an das Gepäckabteil an. Der Verzicht auf die zweite Einstiegsplattform und das WC machte es möglich, die Steuerwagen kürzer und damit leichter zu bauen. Anstelle des zweiten Führerstandes trat ein Halbabteil 2. Klasse, mit Aussicht durch die Stirnwandfenster. Dadurch standen für die Passagiere der 2. Klasse 44 Sitzplätze zur Verfügung. ABDt 67 wartet in Vernayaz auf den nächsten Einsatz.
ABDeh 4/4 8 ist mit ABDt 66 aus Martigny in Vernayaz eingetroffen. Rechts angeschnitten zwei Zürcher Tramwagen, die einst für ein nicht realisiertes Projekt der MC angeschafft worden waren.
Vernayaz ist Systemwechselbahnhof, ab hier bezieht der Triebwagen die Energie aus der Stromschiene.
ABDeh 4/4 8 fährt mit ABDt 68 in die Gegenrichtung, ab dem Bahnhof Vernayaz bezieht er den Strom aus der Oberleitung.
ABDt 64 und ABDeh 4/4 5 in Le Châtelard-Frontière. Die MC-Bahnhöfe besitzen schon seit 1906 Hochperrons, sodass die Fahrzeuge für den Personenverkehr ohne Treppen an den Eingängen auskommen.
1979 wurde die 1. Klasse abgeschafft, die Bezeichnung wechselte auf BDeh 4/4 und BDt; BDt 64 in Le Châtelard-Giétroz.
BDt 63 und BDeh 4/4 6 auf den Grenzbrücken zwischen der Schweiz und Frankreich. Die Grenze verläuft im Flüsschen Eau Noire, die Strassenbrücke befindet sich bereits auf französischem Boden.
Im französischen Grenzbahnhof Vallorcine können die Reisenden an einem gedeckten Mittelperron umsteigen. Links das SNCF-Depot. BDt 63 und BDeh 4/4 6 fahren Richtung Martigny aus.
Rechts der Güterschuppen.
Irrtümlich ist der Zugschluss nicht signalisiert.
Zwischen den beiden Grenzbahnhöfen Le Châtelard-Frontière und Vallorcine folgt die Bahn über weite Strecke der Strasse. BDt 68 und BDeh 4/4 5, mit korrekt signalisiertem Zugschluss, in einem Abschnitt, der im darauffolgenden Winter von einer Lawine verwüstet wurde.
Ab etwa 1981 erhielten einzelne Fahrzeuge der Generatikon 1957/64 einen Neuanstrich nach dem Muster des 1979 abgelieferten Zuges BDeh 4/4 501/B 701/Bt 601. BDt 68 und BDeh 4/4 6 in Le Châtelard-Frontière.
BDt 64 trägt noch das ursprüngliche Farbkleid.
Bei Betriebsunterbrüchen auf der Anschlussstrecke in Frankreich kommt es vor, dass MC-Triebwagen den Pendeldienst bis zum letzten Bahnhof vor der Baustelle übernehmen. In den Wintern der 80er fuhr die MC planmässig mit den Tw 7 und 8 auf französisches Gebiet, weil es der SNCF an betriebstüchtigen Triebwagen für Wintersportzüge im oberen Streckenbereich mangelte. MC BDeh 4/4 7 in Argentière, auffällig die rote Abdeckung der Scharfenberg-Kupplung. Der SNCF-Fahrdienstleiter überquert die Stromschiene gemäss den damals gültigen Sicherheitsvorschriften für Betriebspersonal...
Neu ist auch der Einholm-Stromabnehmer auf dem umgespritzten BDeh 4/4 7, Vernayaz.
1991-95 erhielten alle Fahrzeuge der Generation 1957/64 im Rahmen einer Gesamtsanierung bei Ramseyer&Jenzer in Biel neue, attraktive Inneineinrichtungen, das Äussere wurde mit „Mont Blanc-Express“-Klebefolien dem Zeitgeist angepasst. Noch einmal BDeh 4/4 7 in Vernayaz.
BDeh 4/4 7 und BDt 68 vor zwei Denkmälern vergangener Tourismus-Pracht in Finhaut.
BDeh 4/4 7 in Le Châtelard-Frontière. Die neuen Passagiersitze stammen von Car-Ausrüstern, sie sind in grösseren Abständen angeordnet, statt 48 sind noch 42 Sitzplätze vorhanden.
Ein dreiteiliger SNCF-Zug mit Z 603 an der Spitze bietet Anschluss nach Frankreich. In vielen Fahrplanperioden mussten die Passagiere bei einzelnen Zugsverbindungen in Le Châtelard-Frontière statt in Vallorcine umsteigen. Der Schweizer Grenzbahnhof mit dem „Buffet de la Gare“ ist frisch renoviert, März 1993.
Der „Mont Blanc-Express“ fährt in Le Châtelard-Frontière ein. Beim Umbau der Steuerwagen ist das Gepäckabteil mit Sitzen ausgerüstet worden.
Im Sommer 1995 wechseln die Fahrgäste in Le Châtelard-Frontière von BDeh 4/4 8 und BDt 63 auf den SNCF-Zug mit Z 605 an der Spitze und umgekehrt. Der französische Zug bietet immer noch die 1. Klasse an.
Edit: 1997 und 2011 (edit: nicht 2001, Druckfehler korrigiert dank rabe520) erhielt die MC jeweils zwei moderne Triebwagenzüge Beh 4/8 21-22 und 71-72. Damit schieden die Fahrzeuge der Generation 1957/64 aus dem regelmässigen Verkehr aus. BDeh 4/4 5 sowie BDt 65-67 wurden zwischen 2008 und 2011 abgebrochen, BDeh 4/4 6 erhielt 2008 einen Volvo-Dieselmotor und wurde als Zweikraft-Diensttriebwagen Xemh 4/4 6 wieder in Betrieb genommen. BDt 64 wurde als Gesellschaftswagen "Salon des Glaciers" eingerichtet, neu BDrt 64.
Fortsetzung folgt.
Gruss, Werner
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