Innsbruck, ich muss dich lassen... Altbauelloks und mehr in 1983
"Der Ausgang des Mittelalters in Österreich lag 1920" (Dieter Nuhr)
Ich habe meine beiden Beiträge aus dem Jahr 2007 bildlich und textlich überarbeitet und in einem Beitrag zusammengefasst.
Meine wenigen ÖBB-Aufnahmen stammen fast ausschließlich aus den Jahren 1979 bis 1983. Ich habe die ÖBB immer nur am Rande mitgenommen, auch wenn ich gerne mehr gemacht hätte. 1979 spielte ich mit dem Gedanken, den letzten ÖBB-Krokodilen hinterher zu fahren, aber das Budget für die TMT-Tour ließ leider keinen weiteren Fahrkartenkauf zu, denn die Prioritäten lagen eindeutig auf DB-Altbaufahrzeugen. Trotzdem entstanden nebenbei, vor allem auf deutschem Gebiet immer wieder Aufnahmen von ÖBB-Fahrzeugen, wie ich bereits des öfteren hier dokumentiert habe:
Altbau-Ellok DB meets Neubau-Ellok ÖBB (m1B)
Salon- und Messwagen der Österreichischen Bundesbahnen (m8B)
Salzburg '79: Alte Zeit und etwas über die BR 1018/1118 der ÖBB (m10B)
ÖBB 1110.07 im Jahre 1980 in Garmisch-Partenkirchen (m1B)
Als es in Kiefersfelden nicht mit rechten Dingen zu ging... (m11B)
Ein Tag am Fuße der Zugspitze - August 1981 (m17B)
Bild 01: Wir schreiben das Jahr 1983. Am 25. März 1983 habe ich im Bw Rosenheim die 1020.05 (ex E 94 030 DRB)
der ÖBB abgelichtet. Es ist die einzige ÖBB-Lok während dieser Frühjahrs-TMT-Rundfahrt:
Allerdings ist 1983 auch das einzige Jahr, in dem ich zweimal mit dem TMT unterwegs war. Es ist jetzt Ende August und die letzten zwei Tage des Tickets sind angebrochen. Der 30. August 1983 ist ein Dienstag, als ich zumindest mal versuchen möchte in Innsbruck vielleicht noch eine ÖBB 1670 im Einsatz zu erwischen. Also beschließe ich, nochmals den Nachtzug D 887, Osnabrück - München, zu besteigen und im Nachtsprung gen Süden zu gelangen. Mit dem E 3683, München - Innsbruck, über Mittenwald machte ich mich auf den Weg an den Fuß von Bergisel. Dort lag im Sommer 1983 genauso viel Schnee, wie im Winter 2006/2007 (nämlich gar keiner). Das Wetter ist an diesem Morgen ganz passabel, auch noch bis ins Inntal hinein. Innsbruck selbst jedoch liegt an diesem Vormittag noch unter einer geschlossenen Hochnebeldecke, als ich um 10.31 Uhr dort ankomme. Der erste Weg führt mich zur Zugförderleitstelle (Zfl) am westlichen Bahnhofskopf. Doch von ÖBB 1670 keine Spur. Zunächst postiere ich mich auf der Straßenbrücke am Bw und harre der Dinge, die da kommen werden.
Bild 02: Zunächst kommt die ÖBB 2043.66 mit dem Ex 433 "Val Pusteria/Pustertal", Innsbruck - Lienz - Wien Süd, daher:
Bild 03: Der Elektrotriebwagen ÖBB 4020.04 verlässt die Tiroler Hauptstadt zur Fahrt nach Telfs-Pfaffenhofen:
Bild 04: Irgendwann kommt auch die 1110.25 ÖBB vorbei. Leider versteckt sich die "Nordkette" auch wei-
terhin. Trotzdem lassen sich auf dem Bahnhofs- und Zfl-Areal weitere illustre Triebfahrzeuge erkennen:
Bild 05:
Bild 06: In der Zugförderleitstelle selbst stehen einige E-Loks und Elektrotriebwagen abgestellt. So z.B. ÖBB 1044.80 und 1044.92:
Bild 07: Allmählich reißt die Hochnebeldecke auf und lässt die ersten Sonnenstrahlen durch.
In ihnen sonnt sich ÖBB 1110.526 zusammen mit den ÖBB 4030.301 und 4030.308:
Bild 08:
Bild 09: Hinter dem Rundschuppen versteckt sich die noch grüne ÖBB 1110.27:
Bild 10: Vor dem Rechteckschuppen sind die ÖBB 1020.11 (ex E 94 090 DRB) und 1020.43 (ex E 94 105 DRB) abgestellt:
Bild 11:
Bild 12:
Bild 13: Derweil tut sich etwas an der Drehscheibe. ÖBB 1161.04 rückt aus, um im Bf Innsbruck-West Rangierdienste zu leisten:
Bild 14: Kurz darauf macht sich auch die noch grüne ÖBB 1161.09 auf den Weg. Mit gesenktem
Stromabnehmer iwrd sie zunächst gedreht und fährt dann - wieder aufgebügelt - von der Scheibe:
Bild 15:
Man beachte auch die "Spinne" und das Wärterhaus mit den "Oberlichtern", damit der Drehscheibenwärter die Panthographen der E-Loks besser im Auge hat
Bild 16: Die ÖBB 1145.11 macht sich auf den Weg zum Rangierdienst im Innsbrucker Hbf
Eine Anfrage in der Zugförderleitstelle bringt dann auch die Ernüchterung. Keine ÖBB 1670 mehr in Innsbruck im Einsatz. Aber in der Werkstätte Innsbruck West stünden noch zwei herum. In Bludenz könnte unter Umständen noch die ÖBB 1670.104 hin und wieder laufen. Aber das erschien mir zu vage, zumal so ganz allmählich die für die Rückfahrt noch benötigten Groschen zur Neige gingen. Zunächst also wieder zum Innsbrucker Hauptbahnhof.
Bild 17: Derweil rangiert die ÖBB 1145.11 im Hbf einige Reisezugwagen:
Bild 18: Sie wird dabei von ihrer Schwesterlok ÖBB 1145.14 unterstützt:
Bild 19:
Bild 20: Die ÖBB 2062.28 hat einen internationalen Schnellzug in der Mache:
Bild 21:
Bild 22: ÖBB 4020.02 ist aus Telfs-Pfaffenhofen gekommen und wird in Kürze dorthin zurückkehren:
Nun hieß es aber aufbrechen nach Innsbruck West. Vielleicht ließ sich ja noch das ein oder andere Foto der dortigen ÖBB 1670 bewerkstelligen. Nachdem ich im Bf Innsbruck-West angekommen war, mussten zunächst die Örtlichkeiten in Augenschein genommen werden.
Bild 23: Vor dem Bahnhofsgebäude stand ein „österreichischer TVT“, vom Typ X 534.11:
Bild 24: Im Bahnhof rangierte die ÖBB 1161.04, der wir zuvor schon in Teil 1, in der Zugförderleitstelle angetroffen hatten:
Bild 25: Und während ich mich noch ein wenig kundig mache, erscheint plötzlich die grüne ÖBB 1020.47
(Neubaulok von 1954) und passiert den Bf Innsbruck-West ohne Halt mit einem Güterzug:
Danach machte ich mich auf den Weg in die Werkstätte Innsbruck West, wo ich freundlich begrüßt wurde. Man nahm sogar Kontakt mit Bludenz auf, um zu erfahren, wo denn die 1670.104 im Einsatz war. Diese war irgendwo am Arlberg im Bauzugdienst eingesetzt. Das erschien mir aber zu unsicher, zumal am nächsten Tag mein Tramper-Ticket ablief und ich deshalb unbedingt mit dem D 882, München – Osnabrück, die Heimfahrt antreten musste. Blieben mit also nur noch einige Bilder in der Werkstätte.
Bild 26: Dort waren u.a. auch die ÖBB 1245.03 und 1245.532 abgestellt:
Bild 27: Und dann konnte ich sie doch noch fotografieren, wenn auch nicht mehr im Betriebsdienst: ÖBB 1670.09 und ÖBB 1670.14 in der Werkstätte Innsbruck West:
Bild 28:
Bild 29:
Zudem hätte der Kauf einer Fahrkarte nach Bludenz aus Kostengründen noch die Heimfahrt am selben Abend erfordert. Da bekam das alte Sprichwort „Lieber eine Blinde im Bett, als eine Taube auf dem Dach“ (oder so ähnlich) gleich eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. So begnügte ich mich mit dieser Ausbeute, fuhr noch am selben Tag nach Dollnstein, wo ich mich über Nacht einquartierte, und verbrachte den nächsten Tag bis zum frühen Nachmittag noch im Altmühltal, allerdings mit weniger spektakulärer Ausbeute. Mit besagtem D 882 ging es dann ab Würzburg heimwärts und mein letztes TMT war zu Ende gegangen.
Bis neulich – natürlich im HiFo
Rolf Köstner
Dieser Beitrag erscheint auch im Alpenlandforum (Alpenbahnen)
Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.
Ich bin ein Boomer!
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:02:12:20:58:10.