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Damals v 25 J – 1992-02-29 Strab Ffm ›Abschied von der Bergener..‹
Eigentlich war es ruhig geworden.
Ruhig, nachdem die (Nah-)Verkehrspolitik im Jahr 1986 eine echte Schlappe hinnehmen musste: die 'schienenfreie Innenstadt' war gekippt worden. Nicht auf Grund sich verändernder politischer Mehrheiten (oder gar 'besserer Einsichten' wegen), sondern weil der Bürger es so wollte.
Wer sich diese unrühmliche Entwicklung noch einmal vor Augen führen will, dem empfehle ich sich hier noch einmal einzulesen: [
www.drehscheibe-online.de] und [
www.drehscheibe-online.de] .
Natürlich wurde folgerichtig der Ausbau der schon begonnenen U-Bahn Strecken weiter geführt. Dies war und IST für eine Stadt wie Frankfurt/Main unbedingt nötig, um die ständig wachsenden Verkehrsbedürfnisse auch nur in etwa zu befriedigen.
U-Bahn Gegner verkennen mitunter die enormen Transportleistungen die eine solche Stadt erfordert und die nur eine U-Bahn zu leisten im Stande ist. Damit wird der Straßenbahn jedoch nicht die Berechtigung für ihre Existenz abgesprochen, im Gegenteil: bei den derzeitigen Wachstumsprognosen MUSS man die alte Vorstellung nur EIN schienengebundenes Verkehrsmittel in einer Relation zu betreiben dringend anfangen zu überdenken. Gerade in Frankfurt kann man mit der parallel zur U-Bahn (U4 und U5) verlaufenden 'Altstadtstrecke' (L 11 und 12) den Beweis antreten, dass sich beide hervorragend ergänzen und somit ihre Berechtigung haben..
Das ist kein Plädoyer für eine Gleichzeitigkeit auf allen Strecken, aber abschnittsweise, mit bogenschlagenden, die Nachbarquatiere bedienenden Abweichungen..
Aber soweit ist man heute noch nicht (oder doch?). Ganz zu schweigen vom Jahr 1992. Hier wurde immer noch -und ich behaupte das einfach einmal- die U-Bahn gegen die Straßenbahn ausgebaut. Das beste Beispiel dafür ist das heutige Thema.
Wer sich die Geschichte dieser interessanten Verbindung von Bornheim nach Bergen genauer anschauen möchte, dem sei diese Seite -'wärmstens'- empfohlen: [
schienenbahnen.net] . Einige Daten als Lockvogel zu diesem Link: Bergen wurde erst 1977 eingemeindet, die Straßenbahn fuhr aber schon am 15. Oktober 1913. Mehrere Trassenvarianten waren in Überlegung..
Die Antworten findet man dort. Und vieles weitere Unbekannte, welches den Rahmen hier sprengen würde..
Mit dem Argument die U-Bahn Station Gwinnerstraße würde nicht an anderer Stelle gebaut werden können schob man -im wahrsten Sinne- der Straßenbahnstrecke aus der Gwinnerstraße einen 'Riegel' vor. Das dies eine eigentlich nicht haltbare Behauptung (zur Durchsetzung des U-Bahn Gedankens war) bewies -damals schon- der Blick in eine (gute) Karte:
[
www.openstreetmap.org]
Zwar räumte man die Möglichkeit ein, vom damaligen Endpunkt der U4 (Seckbacher Landstraße) eine Verbindung zu der Strecke nach Bergen zu schaffen ('wenn der Sausee mal gebaut ist..'), aber das blieb eine Beruhigungspille..
Erst ab März 1951 wurde die Straßenbahn nach Bergen zur '20'. Diese verkehrte bis 11. Oktober 1986 und wurde dann durch die Linie 12 ersetzt.
Als sich am vorletzten Betriebstag (dem 'Zusatztag 1992') das Wetter von seiner schönsten Seite zeigt, wurde die Strecke noch einmal abgewandert. Die fotografischen Ergebnisse seht Ihr unten.
Bild 1
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Meinen persönlichen Abschied nahm ich dann am Abend des Folgetages. Wunschgemäß durfte ich den 'letzten 12er' fahren – Dienst 13: der 2. Zug Linie 12 Konstablerwache 17.51 – 1.29..
Aber das war gar nicht der letzte 12er in Bergen. Es war der letzte 12er der ins Depot fuhr, von der 'Kw' aus! Welch eine Enttäuschung..
Da damals die Betriebsaufsicht im Depot noch rund um die Uhr anwesend war, versuchte ich mein Glück und rief dort an. Ob man ich nicht… ich hätte doch versucht… war wohl ein Missverständnis.. – der legändere Müller Klaus antwortete nur : 'Ischmusssemagugge…'
Irgendwann kam dann die Leitstelle: ehhh Zwöfnullzweih ? Ja, horschema: Du schdeischsd noch ma um, uff den .. ähh Zwölfnulldreih…
Die letzte Fahrt ab Bergen war gerettet.
Was sich zunächst ganz normal anließ, wurde dann auf der letzten Runde (wie öfters bei solchen Anlässen) eine von Straßenbahnfreunden begleitete Abschiedsfête. Zum Glück hatte ich meine Bilder schon vorher im Kasten…
Bild 19
Bild 20
In zwei Wochen soll es dann mit diesem Thema weitergehen:
Damals v 30 J – 1987 ›DB – Mittelrheintal 1‹
bis dahin: alles Gute
Euer
Peter Bäuchle
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:08:22:12:34:08.