Werte Forenmitglieder.

Bei der Recherge zum Umbau einer 94er zur 94 909 habe ich festgestellt, das diese Maschine Steilstrecken befuhr, ohne die sonst übliche Riggenbach-Gegendruckbremse.
Mir liegen Bilder vor, wo sie als 94 1909-1 im Bf. Suhl am Bahnsteig 3 nach Schleusingen steht bzw. im Bf. Hirschbach.
Auch auf allen anderen Bildern ist keine Gegendruckbremse zu erkennen.
Nun habe ich in der Steilstreckenvorschrift "Dv Steilstr. von 1957 im § 4 Abs.2" eine Ausnahme gefunden, wonach die Direktion bei Lokmangel auch Loks ohne Gegendruckbremse einsetzen darf,
wenn die Mindestbremshunderstel im Zuge vorhanden sind.
Diese Lok war 1967 bis 1971 dem Bw Arnstadt und ab 1972 dem Bw Meiningen zugeteilt, also immer in der Region und Mangel an 94er kann ich mir aber zu der Zeit auch nicht vorstellen.
Woran könnte das also gelegen haben, eine Lok ohne Gegendruckbremse auf Steilstrecken einzusetzen?

Viele Grüße
Hebue

Hallo hebue,

nach einer kurzen Bildersuche im Netz habe ich eine Aufnahme gefunden, die 94 909 mit
einem Pz im Bf Rennsteig zeigt, die zu diesem Zeitpunkt noch den Schalldämpfer dr Gegen-
druckbreme zeigt.

Es gibt nun m.E. zwei Möglichkeiten:

a) die Lok wurde bei einem RAW-Aufenthalt von ihrer Gegendruckbremse "befreit", die
dann höchstwahrscheinlich auf einer anderen Lok wieder weiterverwendet wurde.

b) es wurde eine andere Einbaustelle für den Schalldämpfer gefunden, die nicht so ins
Auge fällt, wie die gewohnte Position hinter dem Schornstein.

Allerdings will mir der Ansatz b) doch selbst ziemlich gewagt erscheinen.

Ich möchte daher annehmen, dass ein akuter Lokmangel die Einsatzstellen an den Thüringer
Steilstrecken am Rennsteig veranlaste, eine Lok ohne riggenbach-Gegendruckbremse ein
zu setzen. Vielleicht hatte sich die 94 909 ja als besonders zuverlässig gezeigt und wurde
daher bevorzugt herangezogen, wenn nicht genügend Lok der sonst vorgesehenen Bauart
mit Riggenbach-Bremse zur Verfügung standen?

Soweit eine Meinungsäußerung (ohne Beleg für Annahmen und Aussagen!).

Gruß
Preußen-Klaus

Hallo hebue !

Ich hab mal nur die Nummer aufgerufen, schon kam das !

[images.google.de]

Wenn auch klein, aber deutlich sichtbar für mich vorhanden ,

Gruß kalte Reserve

Moin kalte Reserve,

interessantes Bild der 94 909 aus 1969. Damals hatte sie tatsächlich eine Gegendruckbremse und einen oben auf dem Kesselscheitel liegenden Vorwärmer.

Im 3/72 hatte sie einen Kessel mit seitlich angeordnetem Vorwärmer und hatte die GB verloren - da war zwischenzeitlich wohl mal ein Kesseltausch durchgeführt worden. Darüber hinaus trug sie auch noch eine Behelfsrauchkammertüre!

Martin

Hallo erstmal,

und vielen Dank für eure Rückmeldungen.
Interessanter Link, bei Google hatte ich garnicht gesucht.
Ich habe hier mehrere Bilder (vielen Dank auch an Herrn Friedrich Seitz) von der Maschine,
zwei davon ohne Computernummer und auf beiden ist der Vorwärmer auf der Seite und keine Gegendruckbremse vorhanden.
Alle Bilder mit Computernummer sind auch mit seitlichen Vorwärmer, Behelfsrauchkammertür und ohne Riggenbachgegendruckbremse.
Demnach muss wahrscheinlich doch ein Kesseltausch schon vor der Umnummerrierung stattgefunden haben. Nur seltsam, dass die Gegendruckbremse nicht wieder eingebaut wurde.

viele Grüße
hebue

Schönen guten Nachmittag,
oh doch, das gab es durchaus dass Maschinen ohne Gegendruckbremse gefahren sind, weil Lokmangel herrschte. Die 94 1346 war z.b. auch so eine. Auf die Eibenstocker Strecke haben es auch Sächsische 94er geschafft, die keine Gegendruckbremse hatten.
Sogar 86er sind nach Eibenstock o.Bf. gefahren. Ist bildlich belegt.

Übrigens würde ich mich sehr freuen, wenn das Dia mit der 909 hier mal zu sehen wäre.

Mfg
52 8075