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Postfaktische Lügenpresse im Orwelljahr 1984

geschrieben von: Martin J. Krajnc

Datum: 26.01.17 13:40

Verehrte HiFo-Gemeinde,

vielleicht gab es früher bei Euch auch ein langes Gesicht, wenn beim Auspacken der Geschenke unter dem Weihnachtsbaum ertastet werden konnte, dass die Tante ein Handtuch oder einen neuen schönen Bademantel sorgfältig in weihnachtlichem Geschenkpapier eingepackt hatte. Hier konnte nur noch das beigefügte bunte Papierstück mit dem Aufdruck " Deutsche Mark" ein Lächeln auf das Gesicht des Beschenkten zaubern.

Ähnlich verhielt es sich mit den geschenkten Eisenbahnbüchern, deren Titel "Lokomotiven aus aller Welt" lauteten und die ein Sammelsurium von Bildern enthielten. Gezeigt wurden Bilder einer "abgesägten" Lok der BR 64, einer Vertreterin der modernen elektrischen Traktion aus dem Frankreich des Jahres 1954, des japanischen "Superzugs", wobei der schneebedeckte Gipfel des heiligen Berges im Hintergrund niemals fehlen durfte und ein Gemälde, welches wilde Rothäute beim Überfall auf einen Zug in den USA im Jahre 1870 zeigt. Aber, früher war auch nicht alles schlecht, sammelten die Verwandten auch Zeitungsausschnitte, so u.a. zum Dampfende in Stolberg oder im Ruhrgebiet. Einen Ausschnitt werde ich nachfolgend zeigen.

Mit einem Schmunzeln betrachte ich immer die Verwendung von Floskeln und die neuartigen Bezeichnungen für gewisse Umstände. Der neue Kandidat werde nun die Partei vom Kopf wieder auf die Füße stellen und gegen die Schere in Deutschland kämpfen, wobei keiner der Eliten hier einen Verursachungsbeitrag geleistet haben will. Wer wäre vor wenigen Jahren auf die Idee gekommen, Renate "Washington in Washington und ich" K. als elitär zu bezeichnen? Wer hätte noch vor wenigen Tagen mit dem Begriff "Sturzgeburt" die Ernennung eines Kanzlerkandidaten verbunden? Auch der bislang unbekannte Begriff "fake news" erlangt plötzlich ungeahnte Bedeutung. Wer darf hier Bestimmungen treffen und wie verhält es sich mit Äußerungen der Elite, so u.a. zur sicheren Rente?

Dass es auch schon vor 33 Jahren fake news gab, belegt der beigefügte Zeitungsausschnitt mit den unvermeidlichen Gänsefüßchen und dem Begriff "drüben". Die Daten und die Behauptung, "drüben" werde die Dampflok noch lange in Betrieb bleiben, waren "gelogen" bzw. "gefaked". Interessant ist auch die Bezeichnung Grönlands als Steuerparadies. Heute wird die Solidarität bei der Besteuerung in einem kleinen Staat praktiziert.

Euch wünsche ich ein erholsames Wochenende.

Viele Grüße

Martin

[url=https://flic.kr/p/QjdtBF]
https://c1.staticflickr.com/1/280/31711256033_50de11cdfc_b.jpg
[/url

Re: Postfaktische Lügenpresse im Orwelljahr 1984

geschrieben von: obolonik

Datum: 26.01.17 14:39

Hallo Martin,

Danke für den interessanten Rückblick.
Das Lesen älterer Berichte relativiert manche heutige Aufregung...
Aber da ist doch noch ein "Fake": die Lok sieht mir sehr nach "Bundesbahn" aus, oder?

Sonnige Grüße aus Franken bei Null Grad
Obo

Re: Postfaktische Lügenpresse im Orwelljahr 1984

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 26.01.17 14:45

Da war nichts bewusst "gelogen" oder "gefaked". Das war ganz einfach nur "Bild", also Verbreitung irgendeines aufgeschnappten Unfugs ohne Untermauerung durch Recherche. Denn die hätte ja Arbeit gemacht und war in der Philosophie des Blattes ohnehin nie wirklich vorgesehen ;-) By the way: Wer ist Renate K.? So ganz verstehe ich den Beitrag nicht ...

Gruß aus HH
Helmut
Hallo Helmut,

ich meine diese Dame.

[www.stern.de]

Viele Grüße

Martin
...eigentlich ungelesen in die nächste Altpapiertonne kloppen kann: "Das große Buch der Eisenbahn" oder so ähnlich.

Nur habe ich mir angewöhnt, auch solche Machwerke mal eben durchzublättern, um zu schauen, ob nicht doch ein Dilettant der schreibenden Zunft in irgendeinem Archiv eine fotografische Sensation aufgetrieben hat. Und tatsächlich! Die bisher wohl in eiem Tunnel versteckte Lok der "legendären BR 05" (so der Begleittext), die 05 0xxx-x (die genaue Nummer habe ich nicht mehr im Kopf). Und was war zu sehen? Eine Lok der Baureihe 50, die 050 xxx-x. Nur war auf dem Nummernschild am Führerhaus eben die Leerstelle nach links gerutscht, so dass dort 05 0xxx-x zu lesen war, was den Schreiberling offensichtlich maßlos überfordert haben muß.

Ich habe das Buch dann mal auf einem Flohmarkt noch zu Geld gemacht. Sollen sich doch andere dran erfreuen... ;-)


Bis neulich - natürlich im HiFo

Rolf Köstner

Man hat nicht richtig gelebt, wenn man nie in einem ICE gesessen hat, der in Hamm geteilt worden ist.


Ich bin ein Boomer!

Re: Postfaktische Lügenpresse im Orwelljahr 1984

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 26.01.17 15:35

Hallo Martin,

peinlich -- auf Renate Kü... hätte ich eigentlich sofort kommen müssen 8-] Aber bei meiner Einschätzung der Zeitung mit den vier großen Buchstaben bleibe ich. Ich habe lange genug selbst im zugehörigen Verlagshaus gearbeitet und weiß, wie die Kollegen vom auflagenstarken Boulevardblättchen ticken ;-)

Beste Grüße
Helmut

Re: Postfaktische Lügenpresse im Orwelljahr 1984

geschrieben von: obolonik

Datum: 26.01.17 15:52

...und hier ein sachlicherer Bericht aus "Die Bundesbahn 9/1981" dazu:
Image.jpg

Re: Postfaktische Lügenpresse im Orwelljahr 1984

geschrieben von: Hobbi

Datum: 26.01.17 16:48

Hallo Martin,

....... interessant ist auch die Feststellung in "Bild", dass die 44 er bei der Bundesbahn schon ab 1960 entbehrlich waren. Ich wusste es schon immer: Die Bundesbahn war die Avantgarde in Sachen Traktionswandel.

Freundliche Grüße

Thomas
...da bin ich aber gespannt, welche das wohl gewesen sein sollen.

Denn bereits lange vorher hatte man von der Braunkohlenbrikettfeuerung und vom "toten Feuerbett" und von Braunkohlestaub und anderen zusammengefrumsten Notlösungen Abstand genommen.

Wenn die verwendete Steinkohle auch mitunter das abenteuerlichste Zeug war, aus der DDR stammte sie jedenfalls nicht. Diese Kohle hieß nicht umsonst "Kosakenkies", "Mosambique - einmal schippen, dreimal rühren" oder "Kuchen-und-Löcher-Kohle".

Bestenfalls auf Heizloks und Dampfspendern konnte die als "Blumenerde" titulierte, einheimische Rohbraunkohle verwendet werden.

Schade, daß man die BLÖD-Zeitung zwecks einzig richtiger Verwendung - nämlich dem Verfeuern - erst für Westgeld hätte importieren müssen...

Na, jedenfalls ist das "Wurschtblatt" von damals auch heute noch höchstens für einen Lacher gut, und sollte auch dem Unbedarftesten zeigen - einmal @#$%&, immer @#$%&.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:01:27:07:45:42.

"BLÖD auf Die Welt gekommen",

geschrieben von: Rübezahl

Datum: 27.01.17 01:53

gab es Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre auf Aufklebern zu lesen, die auch bei Einreisen in die DDR nicht beanstandet wurden! Entfernt wurden sie schließlich des nachts von Fans in der DDR.

"DDR" - das Dogma in der Springer-Presse. Das Verlagshaus direkt an der Mauer und die DDR als fata morgana betrachtet. Und heute, in der "ehemaligen DDR" auch das auflagenstärkste Blatt. Motto: "BILD denkt für mich" (Ebenfalls ein Aufkleber jener Jahre).

SCHNULLIPULLI-Presse.

Gruß

Rübezahl

Re: "BLÖD auf Die Welt gekommen",

geschrieben von: Rübezahl

Datum: 27.01.17 10:58

Der Uhu schrieb:

1981 die Baureihe 86...

Ja, die fuhr 1981 in Einzelexemplaren noch, so im "Sächsischen Nationalpark" auf der Strecke in die Räuchermännchenstadt Crottendorf.

Gruß

Rübezahl

1984...

geschrieben von: stenkelfelder

Datum: 27.01.17 12:26

...schrieb selbst unser Reichsmodellbahnführer W.W. Weinstötter die DDR schon ohne Anführungszeichen- der war schon um 1980 von der Bezeichnung "SBZ" zu DDR ohne Anführungszeichen übergegangen.
Und unsere Freundin Granate- die ist schließlich im Zivilberuf na was wohl- richtig: So-zi-al-pä-da-go-gin! Das merkt man nicht nur an ihrer Art immer etwas eingeschnappt aus der teuren Wäsche zu glotzen- sie ist auch sonst branchentypisch: hat nie so die richtige Scheckung, aber kann immer alles erklären, hat immer kraft Amtes das letzte Wort (versucht doch mal einem*r SozialpädagogIn zu widersprechen!) und sie lebt immer nach dem Spruch "Gott weiß alles- aber als Sozialpädagogin weiß ich alles besser!".
Und bei der DB verdrängen ja die Püschosozis (als "Seiteneinsteiger mit erfrischenden neuen Ideen") inzwischen die alten Bundesbahninspektoren und Bundesbahnräte- da braucht man sich dann schon über gar nix mehr zu wundern...

Re: 1984...

geschrieben von: Helmut Philipp

Datum: 27.01.17 12:35

Hallo Stenkelfelder!

Was hat Deine Polithetze noch mit historischer Eisenbahn zu tun? Das will sich mir nicht erschließen... Dafür ist das hier wohl nicht so ganz das richtige Forum - zumindest meiner Meinung nach.

Helmut

Re: 1984...

geschrieben von: 01 1066

Datum: 27.01.17 12:44

[i
stenkelfelder schrieb:]
sie ist schließlich im Zivilberuf na was wohl- richtig: So-zi-al-pä-da-go-gin![/i]

Moin Stenkelfelder (Name ist PROGRAMM?)

Renate Künast ist von Beruf Rechtsanwältin (Zulassung ruht wegen Übernahme einer Wahlfunktion)

Re: 1984...

geschrieben von: Arne012

Datum: 27.01.17 13:18

Hi,
"Stenkelfelder" ist wohl einer der ewiggestrigen SED-Typen, die nicht verknusen können, das der Westen gewonnen hat!
Grüne Grüße,
Arne

Nichts ist so schön....

Meine bisherigen Beiträge:

[www.drehscheibe-online.de]
auf deren Druckmaschinen soll sogar die "BLUT" Zeitung während eines Druckerstreiks damals gedruckt worden sein.
In Größe und Wahrheitsgehalt taten sich beide "Zeitungen" ja nicht viel.

Gruß

Norbert

Erich Honecker...

geschrieben von: DR01

Datum: 27.01.17 13:57

Naja, jedenfalls hat die Bild-Zeitung (als einzigste!) Erich Honeckers letzten Arbeitstag exakt vorhergesagt...

Und was die Eisenbahn angeht, wer kennt sich da schon aus...Außer wir hier...*gg*...


Gruß...Wolfgang

Zur Schreibweise "DDR"

geschrieben von: Nahverkehrszug

Datum: 27.01.17 18:25

So ab 1986 hatte ich Kontakt zu einem DREHSCHEIBE-Redakteur. Er macht das übrigens heute noch.
Er hat mich mal befragt, wie ich zu der Schreibweise "DDR" stehe.
Ich hatte dann erklärt, dass die DDR weltweit als Staat anerkannt ist, und es Verträge zwischen den beiden deutschen Staaten gibt usw. Also sollte schon DDR geschrieben werden. Ich glaube, dass wurde dann auch in der DREHSCHEIBE abgedruckt, da es dort wohl auch immer Unsicherheiten und Diskussionen gab.

Schöne Grüße
N

Re: 1984...

geschrieben von: 50 3604-1

Datum: 27.01.17 20:00

Wenn ich bedenke das u. a. die "Scholz AG" jetzt in Chinesischer Hand ist, bin ich mir da nicht so sicher ob der "Westen" wirklich gewonnen hat.

Gruß André

http://www.krawalowa.de/DSO/sig/5036041sig2.png
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