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Die Greenpeace-Studie zur umweltgerechten Mobilität hat ein politisches Nachspiel. Die Stadt Essen ist beim aktuellen Städte-Ranking auf den drittletzten Platz gelandet. Ihr wird vorgeworfen, trotz der Luftbelastung und des besonders hohen Kfz-Anteils am Verkehr zu wenig zu tun, um Autofahrer zum Umsteigen auf Bahn, Bus und Fahrrad zu bewegen. Während Grüne und Linke bereits Konsequenzen fordern, wartet die Große Koalition aus CDU und SPD ab, bis die Stadt die Studie überprüft und ausgewertet hat. Im Verkehrsausschuss soll dann das weitere Vorgehen beraten werden. [www.waz.de]
Liebe Stadt Essen,

hier ein paar ernstgemeinte Tipps. Egal, welchen davon ihr zuerst befolgt – jeder einzelne wird spürbare Veränderungen hin zu nachhaltiger Mobilität mit sich bringen.

- Lasst den nächsten Nahverkehrsplan mal von Verkehrsexperten aufstellen, die nicht alles durch die EVAG-Brille betrachten!
- Führt ein attraktives Fahrradverleihsystem mit mehreren Stationen in allen 50 Stadtteilen ein (statt des Pseudo-Angebots Metropolrad)!
- Sanktioniert das Halten und Parken von Kfz auf Gehwegen konsequent, auch das Parken auf dem Gehweg mit zwei Rädern, unabhängig von der verbleibenden Gehwegbreite!
- Baut auf allen Straßen mit mehr als zwei Richtungsfahrbahnen eine Fahrbahn zum überbreiten Radweg um!
- Baut die zahlreichen Haltestellen mit Busbuchten am Fahrbahnrand mal zu Buskaps im Straßenraum aus, das erhöht die Pünktlichkeit des Busverkehrs ungemein!
- Weitet das Bezahlparken im öffentlichen Straßenraum drastisch aus – gern schrittweise in mehreren Phasen letztlich auf alle Straßen!
- Verdichtet den Takt auf Stadtbahn-, Bus- und Straßenbahnlinien: Mindestens 15-Minuten-Takt zwischen 5 und 22 Uhr auf allen Linien, die in die Innenstadt fahren (ja, auch SB19, 193 usw.); auf Schienenstrecken mindestens 10-Minuten-Takt zwischen 6 und 20 Uhr.

Das ist alles nix neues – und wirkt ganz schnell
meint
Allberto
Genau, die grosse Koalition in Essen wartet ab, bis die PKW-Dichte auf 1000 PKW pro 1000 Einwohner gestiegen ist, dann ist verkehrspolitisch eh nichts mehr zu retten. Gilt nicht nur für Essen, die anderen Ruhrgebietsstädte haben eine ähnlich hohe PKW-Dichte. Vor allem habe ich nicht den Eindruck, dass die Lokalpolitiker im Ruhrgebiet an weniger Autoverkehr interessiert sind, sondern im Gegenteil, es wird eine Autovorrangpolitik betrieben wie in den 50er und 60er Jahren. So als gäbe es überhaupt keine Feinstaubbelastung oder Probleme durch Verkehrslärm. Die schlechte Platzierung ist für mich keine Überraschung.
Na, ja, ob's hilft? Hier in München haben wir eine ganze Reihe dieser Punkte wie Parkraumbewirtschaftung, Fahrradverleih-System und ordentliche Takte umgesetzt - und der Anteil des ÖPNV ist zwar vergleichsweise hoch, aber er wächst nicht. Was man vom MIV nicht behaupten kann.

Gruß,
Tramubus

Rosa Brille

geschrieben von: tram

Datum: 26.03.17 20:01

Deine Vorschläge in Ehren aber es gibt Leute die fahren in die Stadt und müssen für ihre Arbeit etwas mitnehmen. Da hat das Fahrrad dann schnell Nachteile. Auch möchte ich nicht zu einer Verhandlung vom Regen durchnässt ankommen. Ja man kann sich umziehen (wenn man ein eigenes Büro hat) -beim Kunden sieht das aber schon anders aus.
Auch gibt es Leute die Gebrechen haben und einfach nicht lange oder gar nicht an der Haltestelle und in Bus/Bahn stehen können.
Handwerker und Techniker brauchen ihr Werkzeug und ihre Messgeräte u.s.w., u.s.w.

Es gilt also den unnötigen Verkehr zu beseitigen. Und das macht man nur mit einem funktionierenden Nahverkehr!
Pünktlich, sauber, zuverlässig, und mit kurzen Taktfolgen und vielen Sitzplätzen.
Den IV zu sanktionieren funktioniert nur mit der rosa Brille auf der Nase, bringt viel Verdruss und Stress, schadet dem Wirtschaftsstandort und wird nur ganz wenige zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegen.

Noch Fragen Kienzle?

Im Gedenken: Ulrich Kienzle *09.03.36 +16.04.20

Re: Rosa Brille

geschrieben von: Kiwi

Datum: 26.03.17 20:20

tram schrieb:
Pünktlich, sauber, zuverlässig, und mit kurzen Taktfolgen und vielen Sitzplätzen.

Sauber hört sich gut an, aber schauen wir uns mal z.B. die S-Bahnen im Ruhrgebiet an. Versiffter geht es kaum, v.a. die Sitze. Verursacht von einer bestimmten Klientel, welche öfter vergisst einen gültigen Fahrschein zu kaufen, bzw. nicht mehr dazu in der Lage war. Verursacht durch Party-People, welche am Wochenende die Züge zu Partymeilen umfunktionieren und entsprechend mit Alkohol versiffen. Schau Dir die verdreckten Bahnsteige der Bahnhöfe im Ruhrgebiet an, welche mit Zigarettenkippen zugepflastert sind.
Und nun versuch mal gegen diese Leute anzukommen und Sauberkeit durchzusetzen. Wie willst Du das machen?

Re: Rosa Brille

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 26.03.17 20:29

Kiwi schrieb:

Sauber hört sich gut an, aber schauen wir uns mal z.B. die S-Bahnen im Ruhrgebiet an. Versiffter geht es kaum, v.a. die Sitze. Verursacht von einer bestimmten Klientel, welche öfter vergisst einen gültigen Fahrschein zu kaufen, bzw. nicht mehr dazu in der Lage war. Verursacht durch Party-People, welche am Wochenende die Züge zu Partymeilen umfunktionieren und entsprechend mit Alkohol versiffen. Schau Dir die verdreckten Bahnsteige der Bahnhöfe im Ruhrgebiet an, welche mit Zigarettenkippen zugepflastert sind.
Und nun versuch mal gegen diese Leute anzukommen und Sauberkeit durchzusetzen. Wie willst Du das machen?

Gut daß du keine Vorurteile hast!
Denn den Müll machen Leute wie du und ich!
Da ist genauso die Ü60-Dame mit Bärenticket in der 1. Klasse die ihre dreckigen Schuhe auf dem gegenüberliegenden Sitz ablegt
genauso vertreten wie der Student der zu faul ist, seinen Starbucksbecher wegzuräumen. Oder der Fünftklässler der seine
Tüte Chips auf dem Sitz verteilt nachdem der Burger verputzt ist und die Finger dort abgeputzt wurden.
Und auf dem Bahnsteig sind es alle möglichen Reisenden die es nicht schaffen die Raucherzonen zu nutzen, ihren Müll
im Müllbehälter zu entsorgen. Und wenn du mal richtige Ferkel sehen willst, dann schau mal im ICE nach Frankfurt morgens
nach der Ankunft dort in die 1. Klasse. Ein echter Saustall!

Es liegt an uns selbst, unseren Müll richtig zu entsorgen! Und daran andere auch mal anzusprechen!


Gruß

Eric

Re: Rosa Brille

geschrieben von: Kiwi

Datum: 26.03.17 22:54

Andere auf Ihr Fehlverhalten ansprechen kann lebensgefährlich sein. Habe ich mal gemacht, mit viel Glück habe ich das unbeschadet überstanden, der Fall landete vorm Strafgericht! Kann ich nicht empfehlen, da innerhalb des ÖPNV Faustrecht herrscht.
Nein, es sind eben nicht alle Reisende, welche insbesondere Züge verdrecken, z.B. habe ich noch nie gesehen, dass ältere Leute die Füsse auf den Sitz legen, aber schon 1000fach dass es jüngere Leute gemacht haben. Auch verdreckt nicht jeder den öffentlichen Raum mit Alkohol und Zigarettenkippen, auch hier sind es nur bestimmte Leute. Das machen eben nicht alle!

Re: Rosa Brille

geschrieben von: Bernhard Martin

Datum: 26.03.17 23:06

tram schrieb:

Pünktlich, sauber, zuverlässig, und mit kurzen Taktfolgen und vielen Sitzplätzen.

Es kommt doch nicht nur auf die Anzahl der Sitzplätze an, sondern auch darum, dass man auf ihnen auch in gut gefüllten Bahnen einigermaßen bequem sitzen kann. Und genau das ist doch in den Essener Niederflurwagen mit ihrer 2+2-Bestuhlung bei 2,30 m Fahrzeugbreite nicht möglich! Damit kann man doch keine Wahlfreien für den ÖPNV gewinnen! (Und wenn es nach bestimmten Leuten geht, sollen auch die komfortablen B- und P86/89-Wagen durch niederflurige Sardinenbüchsen ersetzt werden...)

Re: Nicht sanktionieren, nur fair behandeln!

geschrieben von: Allberto

Datum: 27.03.17 00:31

tram schrieb:
Deine Vorschläge in Ehren aber es gibt Leute die fahren in die Stadt und müssen für ihre Arbeit etwas mitnehmen. Da hat das Fahrrad dann schnell Nachteile. Auch möchte ich nicht zu einer Verhandlung vom Regen durchnässt ankommen. Ja man kann sich umziehen (wenn man ein eigenes Büro hat) -beim Kunden sieht das aber schon anders aus.
Auch gibt es Leute die Gebrechen haben und einfach nicht lange oder gar nicht an der Haltestelle und in Bus/Bahn stehen können.
Handwerker und Techniker brauchen ihr Werkzeug und ihre Messgeräte u.s.w., u.s.w.
Es gilt also den unnötigen Verkehr zu beseitigen. Und das macht man nur mit einem funktionierenden Nahverkehr!
Pünktlich, sauber, zuverlässig, und mit kurzen Taktfolgen und vielen Sitzplätzen.
Den IV zu sanktionieren funktioniert nur mit der rosa Brille auf der Nase, bringt viel Verdruss und Stress, schadet dem Wirtschaftsstandort und wird nur ganz wenige zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegen.
Selbstverständlich gibt es Personen, die auf das Auto angewiesen sind. Bei meinen Vorschlägen verzichte ich auf generelle Sanktionen einer Verkehrsart, sondern fordere (neben dem ÖV-Ausbau) lediglich der Abbau ungleicher Privilegien für den MIV.
- Drei Autospuren und nur eine Radspur? Bei den negativen externen Effekten des MIV und denen des Radverkehrs ist das ein Eigentor für jede Stadt, auch wenn einem Handel und Handwerk gern das Gegenteil einreden.
- Kostenloses Zurverfügungstellen von öffentlichem Raum, der bis zu 23 Stunden am Tag nur durch eine einzige Person genutzt wird (nämlich zum Parken des eigenen Autos)? Wer ein Auto hat, soll sich, bitte sehr, auch einen Stellplatz dafür mieten oder kaufen. Wichtiger als kostenpflichtiges Kurzzeitparken sind dabei Preise für das Dauerparken, z.B. in Wohngebieten. Das muss nicht von heute auf morgen gelten, aber langfristig. Darf ich meine frisch gekaufte private Gartenlaube etwa im Borbecker Schlosspark aufstellen? Na, wo denn sonst: Ich habe nun mal keinen Garten und es ist auch keiner in meiner Nähe erhältlich...
Das Durchsetzen der bestehenden Straßenverkehrsordnung (siehe bestehender Bußgeldkatalog der StVO) zum Freihalten der Bürgersteige, um das Zufußgehen attraktiver zu machen, soll keine zusätzlichen ÖV-Fahrgäste gewinnen, sondern nachhaltige Mobilität fördern – eben damit mehr Menschen ohne Auto unterwegs sind. Zum nächsten Bäcker, Briefkasten, Supermarkt. Man stelle sich mal vor, ein Fußgänger benutzt täglich die Autobahn. Wie lange das wohl geduldet würde?

Grundsätzlich darf und soll meiner Ansicht nach jeder weiterhin mit dem Verkehrsmittel unterwegs sein, dass ihm persönlich am besten gefällt.
Aber wenn bisher
Radfahrer etwa 97% aller durch sie entstehenden Kosten selbst tragen
ÖV-Nutzer etwa 30% aller durch sie entstehenden Kosten selbst tragen
Autofahrer etwa 10% aller durch sie entstehenden Kosten selbst tragen,
dann ist es an der Zeit, das Verhältnis ein wenig ins Gleichgewicht zu rücken.

Dass es im autofixierten Ruhrgebiet oft auch echten Bahnfreunden schwer fällt, das einzusehen, kann ich verstehen.

Re: Nicht sanktionieren, nur fair behandeln!

geschrieben von: Ruhri

Datum: 27.03.17 08:47

Autofahrer bezahlen 10% der durch sie verursachten Kosten? Die Zahl mag durchaus stimmen, nur würden viele Autofahrer diesen Wert selber (fälschlich) bei 110-200% ansetzen...