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Die werktägliche Auslastung liegt nach drei Monaten Betrieb bei 375 Reisenden pro Kilometer Betriebslänge. Die geforderten 1000 Reisende pro Kilometer Betriebslänge sind noch in weiter Ferne. [beg.bahnland-bayern.de]
Signalschruber schrieb:

Die werktägliche Auslastung liegt nach drei Monaten Betrieb bei 375 Reisenden pro Kilometer Betriebslänge. Die geforderten 1000 Reisende pro Kilometer Betriebslänge sind noch in weiter Ferne. [beg.bahnland-bayern.de]

Die Studie der BEG von 2011 schätzte damals das Potential auf 370 Fahrgäste. Volltreffer würde ich sagen.

Re: BEG veröffentlicht Zahlen zum Probebetrieb Viechtach - Gotteszell

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 20.03.17 23:12

Kann man das so umrechnen, daß ein einzelner NE81 der am Tag 6 Fahrten macht, reicht, um alle Leute hin und her zu kutschieren ?
Besser heute als morgen aufhören. Bei aller Liebe zur Eisenbahn, das sind Beförderungszahlen, die deutlich mehr an ein Sammeltaxi denken lassen als an ein Bahnangebot. Weder ökologisch noch sonstwie zu rechtfertigen. 1000 Beförderungsfälle wären ja auch schon ein extrem niedriger Ansatz - eigentlich sollten es bei bestehender Infrastruktur minimal 2000 werktäglich sein, um die Kosten für den Infrastrukturunterhalt zu rechtfertigen. In solchen Fällen ist meine Meinung: Modelleisenbahn spielen ist billiger....:)
WU NE 81 schrieb:

Kann man das so umrechnen, daß ein einzelner NE81 der am Tag 6 Fahrten macht, reicht, um alle Leute hin und her zu kutschieren ?

So kann man das nicht umrechnen. Den es gibt ja Leute die mit dem ersten Zug zur Schichtarbeit Richtung Deggendorf fahren, Schüler die morgens, mittags und nachmittag mitfahren und Partygänger die mit dem letzten Zug zur Disko fahren.

Eine Umrechnung x Leute müssen befördert werden, also nimmt man x/Platzanzahl Züge ist falsch, da es die zeitliche Verteilung der Leute nicht berücksichtig. Würde man wirklich nur 6 Zugpaare Anbieten, dann sprechen wir hier von einem Drittel der Fahrgastzahlen. Denn dann fährt man, wie im Busverkehr auch, nur noch Schüler.
Türen schließen selbsttätig schrieb:

Besser heute als morgen aufhören.

Das hätte man sich vorher überlegen sollen. Die präzisen Zahlen waren ja da, nur hat man sich politisch drauf eingelassen. Nun hat man entlang der Strecke durch BEG, EVU, EIU, Kreis und Kommunen Millionen investiert. Gerade wurde in Viechtach ein Millionenauftrag für den Busbahnhof beschlossen und der Vertrag für den Stadtbus vergeben. Ein Abbruch würde also zu größeren Folgekosten und Investitionsruinen führen. Ein Weitererbetrieb dagegen wäre nicht teurerer, wie auf anderen Strecken der Region auch.

Auch wenn es vielleicht nicht die Ausmaße eines S-Bahn-Netzes hat, aber man hat durch den Probebetrieb Verkehrsbeziehungen geschaffen und Menschen animiert sich Jahreskarte zu kaufen. Das würde man ebenfalls zerstören. Auch würde die Region einen Image-Schaden davon tragen, wenn man groß mit der romantischen Fahrt durchs Regental wirbt und kostenlose Fahrten für Feriengäste anbietet, und dann fährt dort nichts mehr.

Ich halte das Konzept eines Probebetriebes für Quatsch. Entweder man Reaktiviert auf Basis reiflicher Überlegung oder man lässt es sein. Ob man eine Strecke für 2 Jahre reaktiviert oder gleich einen Vertrag für 12 Jahre macht, ist von der Infrastruktur her gesehen ein ähnlicher Aufwand. Aber wenn man sich halt durch Reden im Bierzelt in so eine Idee wie den Probebetrieb treiben lässt, muss man mit den Konsequenzen leben. Das man vor der Entscheidung steht eine frisch sanierte Strecke mit vergleichsweise passablen Fahrgastzahlen einstampfen zu müssen, während man sich an anderen Strecken mit schlechterer Infrastruktur und schlechteren Fahrgastzahlen seit über 20 Jahren festklammer.

Zitat:
Bei aller Liebe zur Eisenbahn, das sind Beförderungszahlen, die deutlich mehr an ein Sammeltaxi denken lassen als an ein Bahnangebot. Weder ökologisch noch sonstwie zu rechtfertigen. 1000 Beförderungsfälle wären ja auch schon ein extrem niedriger Ansatz

Welche Bahnstrecke in solchen ländlichen Regionen erreicht diesen "extrem niedrigen" Ansatz auch nur annähernd? Da braucht man ja nur ein paar Kilometer weiter nach Cham oder Zwiesel schauen. 1000 Fahrgäste/Linienkilometer hieße, dass hinter Deggendorf gar nichts mehr fährt.

Zitat:
- eigentlich sollten es bei bestehender Infrastruktur minimal 2000 werktäglich sein, um die Kosten für den Infrastrukturunterhalt zu rechtfertigen. In solchen Fällen ist meine Meinung: Modelleisenbahn spielen ist billiger....:)

Tja am großen Trafo spielen ist teuer. Entweder man sagt: Ich will ein Bahnnetz in der Fläche oder man will das betriebswirtschaftlich optimale Netz. Bayern verfolgt bei Bestandsstrecken ja den Ansatz, Erhalt um jeden Preis. Mich würde ja interessieren, wie viele Strecken in Bayern weniger als die hier genannten Fahrgäste haben.

Wenn man die von mir zitierte Untersuchung der BEG ansieht, dann liegen die drei Waldbahn-Äste von Zwiesel nach Bodenmais, Bay. Eisenstein und Grafenau unter den Fahrgastzahlen vom Gotteszell-Viechtach. Man würde also den zweitstärksten Ast des Waldbahnnetzes abhängen, in den schwächsten Ast nach Grafenau dagegen will man kräftig investieren? Das ist für mich jetzt nicht logisch.

PS:
Einen Seitenhieb kann ich mir nicht verkneifen: Vor der Reaktivierung verteidigen ja manche diese Strecke massiv. Wer von euch fährt den nun regelmäßig die Strecke und hilft mit, dass sie dauerhaft betrieben wird? Offensichtlich wird ja jeder einzelne Fahrgast benötigt .



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:21:04:55:53.
Signalschruber schrieb:
An den Wochen­tags­typen Montag, Dienstag bis Donnerstag und Freitag (jeweils Schule) wurde jeder Zug jeweils zweimal und an den Wochen­tags­typen Montag– Freitag (Ferien), Samstag sowie Sonn- und Feiertag wurde jeder Zug viermal erhoben.

Man zählte in drei Monaten also gerade einmal zwei Schülerwochen, eine Ferienwoche und vier Wochenenden?

Ist das nicht ein bisschen wenig? Da erwischt man mal einen Regentag an dem keine Wanderer unterwegs sind schon sind die Zahlen in Keller, oder man erwischt einen Tag an dem gerade Schulausflug mit der Bahn ist und schon schießen die Zahlen durch die Decke. Gerade hier, wo ja diese Zahl massive Auswirkungen hat und für den Landkreis auch teuer werden kann (er müsste beim Scheitern ja 10% der Betriebskosten zahlen) hätte ich mehr Zählungen erwartet.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:21:05:05:11.
Hallo,

also 2000 Personen je Linienkilometer kann man bei den allermeisten Nebenbahnen in Bayern wohl vergessen (und das gilt wohl auch für einige eingleisige Hauptbahnen, wie z. b. Garching-Freilassing).

Es gibt wohl einige Nebenbahnen in Bayern, die sich auf dem gleichen Pers.km-Niveau, wie die Viechtacher Strecke bewegen. Ich denke hier - wegen meiner eigenen Kenntnis - in erster Linie an die Nebenbahnen des "Traunsteiner Sterns". Nach Ruhpolding sind ja die Zahlen gut, bei den beiden anderen Nebenbahnen nach Waging und nach Traunreut/Garching mangelt es dagegen doch sehr an Fahrgästen. Trotzdem sollte man an diesen beiden Nebenbahnen festhalten, gewähren sie doch eine gewisse Daseinsvorsorge für Leute, die eben kein Auto haben. Nach Traunreut ist ja der Busverkehr gut, aber nach Waging....
Ich will nicht wissen, wie Waging mit öffentlichen Bussen angeschlossen wäre, wenn die Bahnstrecke nicht mehr existieren würde. Andere Orte im Landkreis Traunstein, die nur mit Bus erreichbar sind, wie z. B. Inzell, Chieming, Grabenstätt etc. sind ein beredtes Beispiel.
Bei Waging hat sich allerdings die Gemeinde den Fehler geleistet, dass sie nicht zugegriffen hat, als das Bahnhofsgebäude vor einigen Jahren an privat veräußert wurde. Jetzt ist eben das Problem da, dass die Haltestelle/Bahnsteig eben nicht mehr direkt mit dem Pkw erreichbar ist. Denn die Straße vor dem Bahnhofsgebäude steht nicht im Eigentum der Gemeinde sondern des privaten Bahnhofseigentümers. Für den Zugang zum Bahnsteig besteht nur ein "Gehrecht" nicht dagegen ein "Fahrtrecht". Die Gemeinde ist jetzt auf das Kompromissbereitschaft des privaten Bahnhofseigentümers angewiesen. Die Gemeinde und der Bürgermeister kennen ihr Versäumnis. Der Bürgermeister hat vor kurzem laut einem Bericht in der örtlichen Presse eingeräumt, dass er nicht geglaubt hätte, dass eine "staatliche Einrichtung" wie die Bahn, den Bahnhof mit dem Straßenzugang veräußert, ohne sich auch ein Fahrtrecht eintragen zu lassen. Fragt sich nur, wo künftig rechtlich einwandfrei Busse des SEV abfahren sollen.


Gruß
Gute Idee. Wenn 2000 Reisende / km Betriebslänge Wirtschaftlichkeitsgrenze sein sollen, dann machen wir mal flugs einige elektrische Hauptbahnen zu. Im Angebot hätten wir Flieden - Gemünden, Lohr - Heigenbrücken (denn der Fernverkehr zählt ja defintionsgemäß nicht!) wie auch Angemünde - Stettin oder Wismar - Stralsund.

Im Gegenzug möchte ich dann alle Bundes-, Landes- und Kreisstraßen mit unter 1500 Fze / Tag stillegen.

Mir scheint, es geht nicht ohne Schnellfahrstrecken.


Grüße aus Wü

TW 239
Ich halte den Probebetrieb durchaus für sinnvoll, um im Alltag Erfahrungen zu sammeln, aber nicht, ob der Betrieb überhaupt fortgesetzt wird, weil eben Gelder zur Aufarbeitung der Strecke unweigerlich verbaut sind und sonst ein Ansehensschaden für die Gegend entsteht. Sinnvoll erscheint mir, im Probebetrieb mit einem für die geschätzten Fahrgastzahlen angesehen Fahrplanangebot anzufangen. Wenn es nach dem Probebetrieb mehr sind, wird der Fahrplan aufgestockt. Im Alltagsbetrieb stellen sich auch Schwachstellen der Streckenbeschaffenheit heraus.

Man hätte auf der Strecke besser einen 60/120-Takt eingerichtet. Für einen ganztägigen Stundentakt sind 1.000 Fahrgäste am Tag als Meßlatte angemessen. Für einen 60/120-Takt würde ich 500 Fahrgäste am Tag ansetzen, die im Laufe der Zeit auf der Strecke erreichbar sind.

Gruß, Alex
Hallo zusammen,

die Zahlen mögen enttäuschend sein, aber die Tourismussaison hat ja noch gar nicht begonnen und konnte nach dem Betriebsbeginn Mitte September gar nicht erfasst werden. Eines muß der BEG aber klar sein: Wenn die 1000er-Meßlatte gewählt wird, dann sind in Bayern viele Strecken demnächst tot. Eigentlich müßte dieses Kriterium ja dann bei jeder Ausschreibung angesetzt werden, oder? Am Ende hat man Verhältnisse wie in Mecklenburg-Vorpommern - wer will das?

Meiner Meinung nach werden da sowieso Äpfel mit Birnen verglichen: Gar nicht betrachtet wird die Netzwirkung, also wieviele Fahrgäste über Gotteszell hinaus fahren und damit die Strecke Plattling-Bayerisch Eisenstein und das weitere Netz unterstützen. Ich habe aber in jedem Verkehrsnetz an den Rändern Äste, die sich nicht rechnen. Wer würde sonst die Straße in ein Gewerbe- oder Wohngebiet noch bauen?

Mein Vorschlag: Soviele Familien- und Betriebsausflüge wie möglich in diesem Sommer an den Schwarzen Regen und nach Viechtach machen! Gerade eine Wanderung entlang des Regen ist wirklich idyllisch.

Gute Fahrt!
Türen schließen selbsttätig schrieb:

Besser heute als morgen aufhören. Bei aller Liebe zur Eisenbahn, das sind Beförderungszahlen, die deutlich mehr an ein Sammeltaxi denken lassen als an ein Bahnangebot. Weder ökologisch noch sonstwie zu rechtfertigen. 1000 Beförderungsfälle wären ja auch schon ein extrem niedriger Ansatz - eigentlich sollten es bei bestehender Infrastruktur minimal 2000 werktäglich sein, um die Kosten für den Infrastrukturunterhalt zu rechtfertigen. In solchen Fällen ist meine Meinung: Modelleisenbahn spielen ist billiger....:)
1000 Leute per Sammeltaxi - mal kurz nachrechnen - da müssten die Taxis im 5-Minutentakt verkehren! Dürfte allein von den Personalkosten den Bahnbetrieb in den Schatten stellen.


Nein, 1000 Leute finde ich durchaus bahnwürdig. Und dass man auf Anhieb ein Drittel dieses Ziels erreicht, ist doch ermutigend. Ich bin ja durchaus ein Kritiker der Forderung, jede Pieps-Nebenbahn krampfhaft zu erhalten. Aber diesen Ansatz: Sinnvolles Ziel setzen, Probebetrieb, Erreichen des Ziels überprüfen - finde ich gut.
LostUnit schrieb:

Signalschruber schrieb:
An den Wochen­tags­typen Montag, Dienstag bis Donnerstag und Freitag (jeweils Schule) wurde jeder Zug jeweils zweimal und an den Wochen­tags­typen Montag– Freitag (Ferien), Samstag sowie Sonn- und Feiertag wurde jeder Zug viermal erhoben.

Man zählte in drei Monaten also gerade einmal zwei Schülerwochen, eine Ferienwoche und vier Wochenenden?

Ist das nicht ein bisschen wenig? Da erwischt man mal einen Regentag an dem keine Wanderer unterwegs sind schon sind die Zahlen in Keller, oder man erwischt einen Tag an dem gerade Schulausflug mit der Bahn ist und schon schießen die Zahlen durch die Decke. Gerade hier, wo ja diese Zahl massive Auswirkungen hat und für den Landkreis auch teuer werden kann (er müsste beim Scheitern ja 10% der Betriebskosten zahlen) hätte ich mehr Zählungen erwartet.
Hallo,deshalb beträgt der Probebetrieb ja zwei Jahre und es werden sicher noch Zählungen erfolgen um eine fundierte Aussage treffen zu können. Also die Flinte mal noch nicht ins Korn werfen und fleißig mitfahren.

Viele Grüße


der Neitecfreak aus dem geneigten Gera


An Nozomi07:

Auch 500 Fahrgäste am Tag und vereinzelt weniger finde ich bahnwürdig, wenn die Herrechtung der Strecke nicht überdurchschnittlich kostenaufwendig ist, aber eben nicht im ganztägigen Stundentakt. Ich finde auch bedenkenswert, wie die Straßenverhältnisse sind, ob ein Lückenschluß erfolgt, es um eine Stichstrecke geht und ob Gelder woanders dringender gebraucht werden oder nicht. Deshalb halte ich zur Bewertung von Vorhaben auch die Heranziehung von Fahrgastzahlen und eines errechneten Nutzen-Kosten-Faktors für sinnvoll.

Gruß, Alex

wie zählt die BEG eigentlich?

geschrieben von: Steffen Deichsel

Datum: 21.03.17 15:52

Hallo Zusammen,

mich wundert, dass die BEG auf solch niedrige Fahrgastzahlen kommt. Der Verein "Go-Vit" (Gotteszell-Viechtach) hatte vor Kurzem zum dritten Mal wieder selbst gezählt und kam auf etwa 600 Reisende..

[www.pnp.de]

Macht die BEG nur Stichproben und rechnet dann hoch? Werden die verkauften Fahrkarten als Wert genommen? Dann sollte man bedenken, dass viele Reisende zwischen Gotteszell und Viechtach auch Urlauber mit Freizeitkarten kostenfrei mitfahren..

Steffen Deichsel

Re: wie zählt die BEG eigentlich?

geschrieben von: pm

Datum: 21.03.17 16:10

Die Verein hat nur Einsteiger gezählt- die BEG setzt dies noch ins Verhältnis wie weit gefahren worden ist (pro Kilometer Betriebslänge).
AlexderFranke schrieb:
Man hätte auf der Strecke besser einen 60/120-Takt eingerichtet. Für einen ganztägigen Stundentakt sind 1.000 Fahrgäste am Tag als Meßlatte angemessen. Für einen 60/120-Takt würde ich 500 Fahrgäste am Tag ansetzen, die im Laufe der Zeit auf der Strecke erreichbar sind.

Was soll denn bitte ein 60/120-Takt bringen? Das kann sich niemand merken. Alles was seltener als im Stundentakt bedient wird, ist schon mit großen Fragezeichen zu versehen. Zumal ja noch das Problem dazu kommt, dass die Infrastrukturkosten sowieso da sind. Ob da nun ein Zug fährt oder 20 Züge ist relativ egal. Spannend sind nochmal anfallende Sprungkosten, wenn die dauernde Besetzung der Strecke zulässige Schichtzeiten für die Fahrdienstleiter u.ä. übersteigt. Demzufolge gilt es dort das Personal auf einem Minimum zu halten und dann ggf. auch nur 16 h/d Betrieb anzubieten. Das sind die Punkte, bei denen man sparen kann. Infrastrukturseitig sind die Kosten für einen 60-min-Takt genauso große, wie beim 120-min-Takt. Der Fdl wird so oder so bezahlt. Man tut sich vielleiht mit dessen Pausen etwas leichter, aber die werden im Zweifel sowieso nicht so richtig geplant.

Gruß ebahner

Zähler zählen Zähler

geschrieben von: LostUnit

Datum: 21.03.17 16:38

pm schrieb:

Die Verein hat nur Einsteiger gezählt- die BEG setzt dies noch ins Verhältnis wie weit gefahren worden ist (pro Kilometer Betriebslänge).

Sowohl BEG als auch Go-Vit zählen sowohl die Einsteiger als auch die Aussteiger. Daraus berechnen beide die Zahl der Fahrgäste (einzelne Personen) als auch die durchschnittliche Fahrgastzahl.

Der Unterschied wird im Artikel der Lokalzeitung Passauer Neue Presse über dieses Thema erklärt:

Zitat:
Die BEG-Zahlen weichen von den vom Mobilitätsverein Go-Vit ermittelten rund 620 Zugfahrern leicht ab. Vereinsvorsitzender Dr. Wolfgang Schlüter hatte damit bereits im Vorfeld gerechnet. Ein Grund könnte seiner Ansicht nach sein, dass der Verein an seinen Zähltagen auch die Mitglieder berücksichtigt, die an diesem Tag als Zähler fungieren; immerhin seien diese ja dann auch Fahrgäste.

Rechnet man die ca 50 Fahrten von Zählern weg sind die Zahlen sehr nahe beieinander:

620 zu 550 Fahrgäste
422 zu 375 durchschnittliche Besetzung



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:21:16:38:47.
OnTrack schrieb:

Hallo zusammen,

die Zahlen mögen enttäuschend sein, aber die Tourismussaison hat ja noch gar nicht begonnen und konnte nach dem Betriebsbeginn Mitte September gar nicht erfasst werden. Eines muß der BEG aber klar sein: Wenn die 1000er-Meßlatte gewählt wird, dann sind in Bayern viele Strecken demnächst tot. Eigentlich müßte dieses Kriterium ja dann bei jeder Ausschreibung angesetzt werden, oder? Am Ende hat man Verhältnisse wie in Mecklenburg-Vorpommern - wer will das?

Es ist ein Unterschied ob man eine Bestandslinie weiter aufschreibt oder ob man eine Strecke reaktiviert.

Bei einer Bestandslinie kann der Status quote einfach fortgeschrieben werden. Es muss an der Strecke nichts gemacht werden, es muss kein Busverkehr angepasst werden, es müssen keine Haltestellen saniert werden, keine Bahnübergänge angepasst werden, keine Wege gebaut werden, es muss kein zusätzliches Geld aufgetrieben werden. Man kann die Linie dort im schlimmsten Fall einfach so laufen lassen, ein paar Fahrten streichen und wenn wirklich am Ende nicht mal 100 Fahrgäste pro Tag mitfahren legt man sie halt still.

Bei einer Reaktivierung dagegen ist das Ziel ein langfristig erfolgreicher Betrieb. Das erfordert eine hohe Anfangsinvestition die sich dann langfristig lohnen muss.

Daher hat es schon eine Logik, dass man für die Wiederaufnahme von Personenverkehr eine hohe Hürde ansetzt, für die Stilllegung von Linien dagegen eine deutlich niedrigere Hürde.

Betriebszeiten

geschrieben von: AlexderFranke

Datum: 21.03.17 17:00

60/120-Takt bedeutet Zweistundemtakt mit HVZ-Verstärkern. Zur HVZ gibt es auf vielen Strecken Verstärker zum Grundtakt, auch auf S-Bahnen und REs.


In der Tat könnten kosten gespart werden, indem die Abfahrt um 3.54 gestrichen und durch einen Rufbus ersetzt wird. Dasselbe gilt für Abfahrten deutlich mach 22 Uhr an Werktagen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß im ländlichen Raum um diese Zeit viele Leute mitfahren. Sogar bei uns auf der Oberbergischen Bahn ist eine Frühfahrr ab Gummersbach um 4.23 wieder gestrichen worden, weil diese Fahrt zu wenig genutzt worden war, wobei ich es nicht richtig fand, diese Fahrt ohne deutliche Ankündigung ersatzlos zu streichen. In Ballungsräumen sieht die Sache anders aus.


Ich kann mir vorstellen, daß durch einen Zweistunden-Grundtakt durchaus eingespart wird. Weil Fahrzeuge betankt und gewartet werden müssen, ist für einen ganztägigen Stundentakt ein Fahrzeug mehr nötig. Wenn nur zur HVZ-Zeit zwei Fahrzeuge notwendig sind, ansonsten absr eins ausreicht, kann das andere Fahrzeug außerhalb der HVZ gewartet und betankt werdèn.


Gruß, Alex
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